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Neues Programm «Sprechstunde» Barbara Hutzenlaub – warum Humor ihr Heilmittel ist

In ihrem Programm lädt Fritz Bisenz zur Sprechstunde – und therapiert sich durch ihre Bühnenfigur auch selbst ein wenig.

Zalando-Opfer, Fitnesswahnsinnige oder Menschen mit Comedy-Allergie: All jene behandelt Fritz Bisenz, alias Barbara Hutzenlaub, in ihrer neuen Bühnenshow «Sprechstunde». Oder sie versucht es zumindest – mit Humor. Es ist bereits das dritte Soloprogramm, mit dem die 60-Jährige derzeit durch die Schweiz tourt.

Barbara Hutzenlaub sitz an einem Tisch und hält eine Kaffeetasse in der Hand.
Legende: Fritz Bisenz posiert als ihre Bühnenfigur Barbara Hutzenlaub mit einer Kaffeetasse in ihrer Wohnung in Zürich. Keystone/Ennio Leanza

Mit dem Stück will Bisenz die Besucherinnen und Besucher nicht nur unterhalten, sondern ihnen auch eine Botschaft vermitteln. «Es wird immer enger auf unserem Planeten. Diese Tendenz kann ich nicht ändern. Aber ich kann dazu beitragen, dass die Menschen ins Theater kommen und hier ihren Horizont vielleicht etwas erweitern», so die Komikerin gegenüber «Gesichter und Geschichten».

Humor als Heilmittel

Für Bisenz ist ihre Bühnenfigur und somit auch das Theater eine Art Therapie. Denn beides hat für die Künstlerin eine reinigende Wirkung. «Barbara Hutzenlaub kann für mich alles ausleben. Eigentlich sollte jeder so eine Figur haben», sagt Bisenz.

Wenn man sich ein Bein bricht, geht man schneller zum Arzt als bei psychischen Beschwerden.
Autor: Anikó Donáth Schauspielerin und Regisseurin

Und auch dem Publikum ist das Thema der psychischen Gesundheit nicht fremd. So findet Regisseurin und Schauspielerin Anikó Donáth die Thematik ebenso wichtig wie die physische Unversehrtheit: «Wenn man sich ein Bein bricht, geht man schneller zum Arzt als bei psychischen Beschwerden. In Argentinien gehört es zum Beispiel zum guten Ton, einen guten Psychiater oder eine gute Psychiaterin zu haben. Ich finde das wichtig», sagt die 52-Jährige an der Premiere von «Sprechstunde» im Casinotheater Winterthur.

Von den «Acapickels» zur Solokünstlerin

Ihre in Humor verpackten Botschaften bringt Fritz Bisenz nun schon seit bald 35 Jahren auf die Bühnen unseres Landes. Als Gründungsmitglied des A-Cappella-Quartetts «Acapickels» legt sie in den 90er-Jahren das Fundament für ihre künstlerische Karriere. Innert kürzester Zeit wandelt sich die Gruppe, bestehend aus Bisenz, Denise Geiser, Bettina Dieterle und Regula Esposito, zum erfolgreichen Ensemble. 2008 löst sich das Quartett nach über 1'400 Auftritten auf.

Die Gruppe «Acapickels» posiert. Barbara Hutzenlaub steht ganz links in blau kariertem Hemd.
Legende: Ende der 90er-Jahre tourte die Gruppe «Acapickels» durch die Schweiz und Deutschland (v.l.n.r. Fritz Bisenz, Denise Geiser, Bettina Dieterle und Regula Esposito). Keystone/Christoph Ruckstuhl

Ein Bühnen-Comeback der «Acapickels» kann sich Bisenz gut vorstellen. Ob das die Menschen sehen wollen, zweifelt sie allerdings selbst an. «Wenn sich ältere Stars wieder zusammentun, dann ist es doch schlussendlich meistens eine Enttäuschung», so Bisenz.

Im aktuellen Soloprogramm steht Barbara Hutzenlaub jedoch auch nicht ganz alleine auf der Bühne. Mit dabei hat sie ihren musikalischen Sidekick Muriel Zemp, alias «Coco Chantal». Gemeinsam sind die beiden noch bis im September dieses Jahres mit «Sprechstunde» in der Schweiz unterwegs.

Gesichter & Geschichten, 25.01.2024, 18:35, SRF1

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