Er zählt zu den erfolgreichsten Internet-Stars der Schweiz: Rash Junior Zamorano. Mit seinen Videos auf Instagram gelingt es dem 26-Jährigen immer wieder, seine Fans zum Schmunzeln zu bringen.
Seinen Lauf genommen hat alles vor sieben Jahren. Damals lud Rash Videos von sich in den sozialen Medien hoch, aufgenommen rund um den Berner Tierpark Dählhölzli. Darin liess er ordentlich Dampf über die Welt und die Gesellschaft ab. Den Leuten gefiel es, ganz zur Überraschung von Rash.
Mittlerweile interessiert es mich nicht mehr, wie viele Likes ein Video hat.
Doch sein Publikum wurde anspruchsvoller, der Druck auf den jungen Mann immer grösser: «Die Leute erwarten immer mehr von dir. Du musst immer besser werden», sagt Rash im Gespräch. Mehr Videos, mehr Likes und mehr Views.
Heute sieht Rash alles viel gelassener. «Mittlerweile interessiert es mich nicht mehr, wie viele Likes ein Video hat», sagt der gebürtige Kameruner, der auf Instagram knapp 80'000 Menschen belustigt.
Kommt in die Schweiz, dort habt ihr ein besseres Leben
So erfolgreich er heute ist, so schwer war es damals, als er selbst als Jugendlicher aus Kamerun in die Schweiz kam. «Egal, was du machst. Egal, wie gut du bist. Sobald du schwarz oder Ausländer bist, bleibst du immer Ausländer», sagt der in Kamerun geborene Rash.
Der 26-Jährige wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Noch heute schwärmt er von einer schönen und glücklichen Kindheit in Kamerun. Viel Zeit verbrachte Rash auf dem Fussballplatz, zusammen mit seinen Freunden. «Ich bin stolzer Kameruner», sagt er.
Rashs Vater arbeitete früher als Mikrobiologe in der Schweiz, während Rash und seine Schwester bei den Grosseltern lebten. Als der Grossvater verstarb, holte der Vater die beiden Kinder in die Schweiz. «Kommt in die Schweiz, dort habt ihr ein besseres Leben», sagte der Vater damals zu Rash.
Gesagt, getan. Rash besuchte das Schulhaus Brunnmatt in Bern, war Teil einer Klasse für Kinder ausländischer Herkunft. So lernte er schnell die deutsche Sprache. Rash blickt auf eine strenge und schöne Schulzeit zurück, er war beliebt bei seinen Schulkameraden.
Dennoch vermisst der Social-Media-Star immer wieder seine Heimat: «Hier fehlt mir einfach die Menschlichkeit, die Liebe füreinander.» Ausserdem wird Rash immer wieder mit Rassismus konfrontiert: «Als Schwarzer fühlst du dich so beobachtet. Du gehst in ein Geschäft und die Leute schauen dir zweimal hinterher. Du sitzt im Bus, der Platz neben dir ist frei, aber niemand will neben dir sitzen.»
Trotzdem sei er auch sehr dankbar: «Die Schweiz hat es mir ermöglicht, das zu werden, was ich heute bin. Danke an alle Schweizer.»