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Schweizer Sieg verpasst Blinde Zürcherin wird Vierte im Finale von «The Voice of Germany»

Bernarda Brunovic kämpfte im «The Voice»-Finale um den Sieg. Ihr Weg dorthin ist so aussergewöhnlich wie ihre Stimme.

Sie ist hierzulande kein unbeschriebenes Blatt: Die blinde Sängerin Bernarda Brunovic findet seit Jahren Anerkennung für ihre gewaltige Stimme. Nun erreicht die gebürtige Kroatin aus Dietikon einen neuen Meilenstein in ihrer Karriere.

Ich fühlte mich, als wäre ich wie mit einer Rakete auf den Mond geschossen worden und wieder zurück.
Autor: Bernarda Brunovic Kandidatin «The Voice of Germany»

Mit dem Song «Writing's On The Wall» schafft sie am 5. Dezember den Sprung ins grosse Finale von «The Voice of Germany». Das Publikum schickt Bernarda als eines von nur sieben verbleibenden Talenten in den Kampf um den Titel.

Von ihrem Finaleinzug zeigt sich Bernarda überwältigt: «Ich hatte überhaupt keinen wirklichen Gedanken», sagt sie. Und weiter: «Ich fühlte mich, als wäre ich wie mit einer Rakete auf den Mond geschossen worden und wieder zurück.»

Einladung zum zweiten Anlauf

Brunovic nimmt bereits 2018 an der Castingshow «The Voice of Germany» teil. Damals ist jedoch im Halbfinale Schluss. In der aktuellen Jubiläumsstaffel erhält sie auf Einladung der Show eine zweite Chance – und diese will sie nun nutzen.

Juror Michael Beck, Mitglied der deutschen Hip-Hop-Gruppe «Die Fantastischen Vier», hält fest: «Sie singt besser, als sie sieht.» Seit ihrer Geburt hat Bernarda Brunovic Grünen Star. Sie erkenne an einem strahlenden Tag zwar, dass der Himmel blau sei, allerdings seien es unschöne Striche und Flecken – mehr könne sie nicht erkennen.

Worum geht es bei «The Voice of Germany»?

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«The Voice of Germany» ist eine Musik-Castingshow, die seit 2011 im deutschen Fernsehen läuft. Auch SRF hat das Sendekonzept schon umgesetzt.

In der Sendung treten Gesangstalente in sogenannten Blind Auditions vor eine Jury aus Prominenten, die allein anhand der Stimme entscheiden, ob sie die Kandidatin oder den Kandidaten in ihr Team aufnehmen möchten.

Jene Talente die von einem Coach ausgesucht werden, müssen in den darauffolgenden Shows gegeneinander antreten. Ziel ist es, am Ende den «The Voice»-Titel zu gewinnen.

Michael Beck kennt Brunovic noch aus der Staffel von 2018 und outet sich gleich als grosser Fan. Kein Wunder, dass sich Bernarda schliesslich dazu entscheidet, in das Team von Beck und seinem Bandkollegen Smudo zu gehen.

Spätestens als Bernarda Brunovic fast nebenbei erzählt, welchen Tätigkeiten sie abseits der Bühne nachgeht, staunen auch die anderen. Trotz fehlendem Augenlicht mache sie gerne Sport: Sie schwimme, mache Langstreckenlauf und fahre gerne Ski. Obendrein hat sie einen universitären Masterabschluss in Theologie und Philosophie.

Kämpferin überzeugt mit «Fighter»

Bei «The Voice» überzeugt sie die Jury in der ersten Runde mit «Fighter». Das passt, schliesslich musste sich Brunovic in ihrem Leben viel erkämpfen – in ihrem Beruf beispielsweise. «Was will denn die Blinde?», habe es erst in diesem Jahr geheissen, als sie in der Krankenseelsorge einen neuen Arbeitsplatz antritt. Viele scheuten den Zusatzaufwand aufgrund ihres fehlenden Augenlichts.

Die grossen Bühnen sind seit jeher das Ziel der 32-Jährigen. Seit 2019 tritt sie dreimal beim kroatischen Vorentscheid für den «Eurovision Song Contest» an, jedoch ohne den erhofften Erfolg, am ESC teilnehmen zu können. Am nächsten kommt sie der ESC-Bühne schon mit 17 Jahren: Beim Schweizer Vorentscheid 2010 wird sie Zweite. Es war Anna Rosinelli, die damals für die Schweiz ins Rennen geschickt wurde.

Für die Konzipierung und Gestaltung ihrer Bühnenauftritte ist Bernardas Schwester zuständig. Sie habe ein gutes Auge für das Ästhetische.

Für den «The Voice»-Titel reicht es am Freitag nicht. Brunovic landet auf dem vierten Platz. Sie singt in der Show ihren eigenen Titel «The Rain». Gewonnen hat die 19-jährige Anne Mosters. Sie sichert sich mit ihrem Lied «Gravity» den Sieg der 15. Staffel.

SRF 1, Tagesschau Hauptausgabe, 12.12.2025, 19:30 Uhr

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