17. November 2019, im Buckingham Palace: Emily Maitlis sitzt Prinz Andrew gegenüber – sie überfliegt ihre Notizen ein letztes Mal. Die Kamera-Crew macht sich bereit. 1,7 Millionen Menschen warten gebannt vor den Bildschirmen. Es ist ganz still im Raum. Und dann: «Ready in drei, zwei, eins.»
Was danach geschah, ist Geschichte. Der Sohn von Queen Elizabeth (†96) weicht den Fragen über sein Mitwirken im Fall Jeffrey Epstein aus. Er dementiert die Vorwürfe auf unglaubwürdige Weise – und läutet dabei ein neues Skandal-Kapitel in der Geschichte der britischen Monarchie ein. Nun kehrt das Medienereignis erneut auf die Bildschirme zurück: Netflix veröffentlicht den Film «Scoop – Ein royales Interview», welcher die Hintergründe des BBC-Interviews ins Zentrum rückt.
Für die Royal-Expertin Victoria Murphy ist das allerdings ein schlechter Zeitpunkt, um diese Dokufiktion zu veröffentlichen. Der Film folgt auf die News, dass die Aushängeschilder der britischen Monarchie Herzogin Kate und King Charles an Krebs erkrankt sind. Aber Murphy weiss auch: «Es gibt keinen guten Zeitpunkt dafür, die Leute an dieses desaströse TV-Interview zu erinnern.»
Gemäss Murphy war das BBC-Interview 2019 der Todesstoss für Prinz Andrews Karriere als Senior Royal: «Das Interview war ein einziges Desaster – einer der schlimmsten Momente für die britische Monarchie. Dass es in Buckingham-Palast aufgenommen wurde und was er sagte, machte weltweit sehr schlechte Schlagzeilen. Prinz Andrew hat sich damit selbst erledigt.»
Prinz Andrew wird gespielt von Rufus Sewell. Den britischen Schauspieler kennt man aus Filmen wie «Liebe braucht keine Ferien» und «Ritter aus Leidenschaft». Gillian Anderson schlüpft in die Rolle der Journalistin Emily Maitlis. Dank ihrer Auftritte in der US-Fernsehserie «Akte X – Die unheimlichen Fälle» erlangte Anderson internationale Bekanntheit.
