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Michael Elsener im «Tagesgespräch»
Aus Tagesgespräch vom 13.03.2023. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 24 Minuten 50 Sekunden.
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Tiefe Wahlbeteiligung Michael Elsener: «Wahlen sind das Hobby einer Minderheit»

Politologe und Kabarettist Michael Elsener ist wieder auf Tournee. Mit seinem neuen Bühnenprogramm will der 37-Jährige gegen die Demokratiemüdigkeit der Schweizerinnen und Schweizer vorgehen.

Wer bei Michael Elsener im Publikum sitzt, darf mitdiskutieren – wie bei einer Gemeindeversammlung – und nach Lösungen für die Probleme der Schweiz suchen. Seit zwei Wochen ist der Satiriker auf Tournee. Was für ein Problemberg zusammengekommen ist, hat er in der SRF-Sendung «Tagesgespräch» verraten.

«Mehr Windturbinen, die Einführung einer Einheitskrankenkasse, oder jemand im Publikum forderte ein Jahr Elternurlaub pro Kind. Ausser bei Zwillingen, sonst profitiert wieder nur Roger Federer.»

Michael Elsener mit einem Feuerlöscher und einem brennenden Globus
Legende: Michaels Elsener neues Programm heisst «Alles wird gut». Bild: Philippe Hubler

Da Michael Elsener eine «interaktive Polit-Comedy-Show zur Lage der Nation» verspricht, verlangt er die Mitarbeit des Publikums. Und er fordert politische Beteiligung. Denn der Satiriker hat ein Problem ausgemacht: die tiefe Wahlbeteiligung.

Dass rund die Hälfte der Stimmberechtigten die Möglichkeit nicht wahrnimmt, an die Urne zu gehen, finde ich bedenklich.
Autor: Michael Elsener Politologe und Kabarettist

Bei den letzten eidgenössischen Wahlen vor vier Jahren wurde mit 45 Prozent einer der tiefsten Werte der Geschichte erreicht. Die Abnahme der Wahlbeteiligung konnte man in allen Kantonen feststellen.

Dieses Jahr im Oktober wählt die Schweizer Bevölkerung das Parlament neu. Voraussichtlich wird jedoch nur die Hälfte oder weniger der Aufforderung zur Wahl folgen. Mehr als jede und jeder zweite Wahlberechtigte in diesem Land wirft das Wahlcouvert gleich direkt ins Altpapier.

Fehlendes Bewusstsein für Politik

Von wo kommt dieses geringe Interesse? Das fragt sich der Politologe und Kabarettist Michael Elsener. Wählen und Abstimmen dürfe nicht das Hobby einer Minderheit sein.

«Das Frauenstimmrecht in Appenzell Innerrhoden kam erst vor etwas mehr als 30 Jahren. Den Zustand von einer freien Gesellschaft haben wir also noch nicht lange. Dafür fehlt oft das Bewusstsein und das sieht man dann an der Wahlbeteiligung. Dass rund die Hälfte der Stimmberechtigten die Möglichkeit nicht wahrnimmt, an die Urne zu gehen, finde ich bedenklich.»

Michael Elsener und David Karasek an einem Stehtisch
Legende: Das «Tagesgespräch Plus» fand live im Saal des Radiostudios Bern vor Publikum statt. SRF

In keinem anderen Land muss das Volk derart oft bekunden, was es will. Aber das Interesse an der Mitbestimmung hält sich in den bekannten Schweizer Grenzen. So entscheidet stets nur ein Teil der Bevölkerung darüber, was für alle gut ist.

Ich möchte in irgendeiner Form mit dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen in unserer Gesellschaft das Leben führen können, das sie sich wünschen.
Autor: Michael Elsener Politologe und Kabarettist

Für Michael Elsener liegt der Grund für die geringe politische Beteiligung in der Schweiz auch daran, dass Politik so schwer verständlich sei. Mit Satire will er das Interesse an Politik fördern.

Politik als Unterhaltung

Er ist überzeugt davon, Zuschauerinnen und Zuschauer von Satireprogrammen wüssten besser Bescheid und könnten anspruchsvolle Fragen präziser beantworten als Leute, die bloss klassische Nachrichtenprogramme konsumierten.

Politik als Unterhaltung erreiche mehr Menschen und erziele dann eine Wirkung für alle, ist Elsener überzeugt: «Wir debattieren in der Politik darüber, wie wir in der Schweiz zusammenleben möchten. Das finde ich spannend, da möchte ich mit dabei sein. Ich lebe ja nur einmal. Und ich möchte in irgendeiner Form mit dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen in unserer Gesellschaft das Leben führen können, das sie sich wünschen.»

Tagesgespräch, 13.03.2023, 13:00 Uhr

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