Dass man die Telefonnummer angeben muss, wenn man im Restaurant einen Tisch reserviert, das ist inzwischen gang und gäbe. Immer mehr Stimmen aus der Gastrobranche fordern jetzt aber, dass Gäste künftig auch ihre Kreditkartennummer angeben müssen. Sie wollen so den «No Shows» Paroli bieten – also denjenigen, die trotz Reservierung nicht erscheinen. Denn die würden zum immer grösseren Problem, tönt es aus der Branche.
Was das Schlimmste ist, dass man anderen Leuten, die kommen wollen, das nicht ermöglichen kann.
«Das Problem ist einfach, dass wir dann leere Sitzplätze haben», sagt Arber Dragaqina, Geschäftsführer im Restaurant Churrasco. «Was das Schlimmste ist, dass man anderen Leuten, die kommen wollen, das nicht ermöglichen kann.» Dass man absagen und erklären müsse, dass das Restaurant leider ausgebucht sei.
Die sogenannten «No Shows», also nicht eingelöste Reservierungen, haben stark zugenommen, auf das Fünffache, auf rund 0.6 Prozent aller Reservierungen. Die Zahlen hat die Buchungsplattform Lunchgate erhoben von rund 350 Gastrobetrieben in der Deutschschweiz.
«Die Lösung, die wir vorschlagen, ist, dass man bei der Reservation als Gast die Kreditkarte hinterlegen muss», sagt Lunchgate-Geschäftsführer Yves Latour. So, dass das Restaurant die Kreditkarte bei einem Nicht-Auftauchen belasten könne.
Geld zahlen, wenn jemand trotz Reservierung nicht erscheint? Die Gäste hier, im Restaurant Churrasco, finden das in erster Linie gut. Das sei gerecht dem Personal gegenüber und gewährleiste eine gewisse Planungssicherheit. Zudem müsse man ja auch bei einer Hotel-Reservation die Karte hinterlegen.
Auch für Gastro Zürich sind die leer gebliebenen Tische trotz Reservation ärgerlich. «Die ‹No Shows› sind bei den Gastronomen wirklich ein Problem», sagt Urs Pfäffli, der Präsident von Gastro Zürich. «Darum empfehlen wir Ihnen, dass sie einen Unkostenbeitrag verlangen, sofern die Reservationen nicht eingehalten werden.» Die Höhe dieses Unkostenbeitrags sollte angemessen und dem Betriebskonzept entsprechend gewählt werden.
Die Gastronomen sind sich laut Umfrage nicht einig, ob sie die Kreditkarten bei «No Show» belasten sollen. Aber alle wünschen sich Gäste, die ihre Reservation auch wirklich ernst nehmen.