Auf dem Waffenplatz in Thun werden rund 1'500 Militärangehörige dreimal täglich verpflegt. Unter den knapp 30 Köchen sind nur wenige, die den Beruf gelernt haben. Der Rest setzt sich aus verschiedensten Berufsgruppen zusammen, vom Zimmermann, bis hin zum Coiffeur, wie Gianluca Giess einer ist.
Für den Coiffeur ist klar: Während des Militärdienstes will er sich Fähigkeiten aneignen, die ihn auch in seinem Beruf als Coiffeur weiterbringen sollen, zum Beispiel ordentlich sein oder vernünftige Entscheide treffen.
Der Tag für Gianluca Giess startet meist zwischen drei und sechs Uhr morgens. Abhängig davon, ob er für die Zubereitung des Frühstücks eingeteilt ist. Zu Bett geht er gegen 23 Uhr.
Giess kommt an diesem Tag nicht wirklich zum Kochen. Nach jeder kleinen Aufgabe erteilt ihm der Wachtmeister die nächste. Es entsteht der Eindruck, dass die nicht gelernten Köche als Laufburschen eingesetzt werden und kaum zum Kochen kommen. Gianluca nimmt es mit Humor: «Bereits in meiner Lehre wurde ich darauf getrimmt, Aufgaben auszuführen.»