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Verstörende neue Bilder Debatte um Stopfleber-Importverbot – Entscheidung rückt näher

Neue Aufnahmen gewähren Einblicke in die brutale Herstellung von Foie gras, einem Produkt, das trotz des Stopfmast-Verbots weiterhin in die Schweiz importiert wird. Im Jahr 2026 werden die Schweizer Stimmberechtigten über ein mögliches Verbot abstimmen.

«Das Schwierigste war für mich anzuschauen, wie die Tiere Angst hatten. Man sieht wie die Tiere versuchen zu flüchten. Es gibt kein Tier, das bereit ist, dieses Rohr in den Hals zu bekommen», erklärt Tierschützerin und Filmemacherin Rebecca Loviconi.

So wird Stopfleber hergestellt

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Foie gras oder Stopfleber entsteht durch Zwangsfütterung von Gänsen oder Enten, wodurch ihre Leber stark verfettet. Die Leber vergrössert sich dabei bis auf ein Zehnfaches ihrer normalen Grösse und entwickelt eine ausgeprägte Fettleber. Den Gänsen und Enten wird mehrmals am Tag Maisbrei in den Hals gepumpt.

Die Tiere seien traumatisiert. Sie reagieren panisch, wenn ein Mensch in die Nähe des Käfigs komme, sagt Loviconi. Für die Schweizer Tierschutzorganisationen «Animal Trust» und «Alliance Animale Suisse» reiste die in Zürich lebende Französin jüngst in die Region Périgord, wo sie in mehreren Betrieben der Stopfleberproduktion filmen konnte.

In der Schweiz ist die Stopfleber-Praxis seit 1978 verboten: Sie erfüllt den Tatbestand der schweren Tierquälerei. Der Import ist jedoch erlaubt. «Animal Trust» und «Alliance Animale Suisse» haben deshalb Ende 2023 eine Volksinitiative eingereicht, die das verbieten soll. Nächstes Jahr werden die Schweizer Stimmberechtigten darüber entscheiden. Eine Massnahme, die nach Ansicht der Organisationen das Leiden von Hunderttausenden von Tieren verringern würde.

Bundesrat und Gastrosuisse sind gegen ein Verbot

Der Bundesrat lehnt die Volksinitiative «Ja zum Importverbot für Stopfleber» ab. Er will kein generelles Einfuhrverbot für Stopfleber und andere Produkte aus der Stopfmast. Dieses wäre kaum mit den internationalen Verträgen und Abkommen der Schweiz vereinbar.

Der Bundesrat hat diesen Sommer stattdessen eine Deklarationspflicht eingeführt, die auf Zwangsfütterung hinweist. Für die Umsetzung ist eine Frist von zwei Jahren gewährt worden.

Einkaufstourismus und Eigenverantwortung

Der Verband GastroSuisse spricht sich ebenfalls gegen ein Importverbot von Stopfleber aus. Ein solches Verbot würde nach Ansicht des Verbands lediglich den Einkaufstourismus in den Grenzregionen fördern.

Präsident Beat Imhof betont zudem, man vertraue darauf, dass mündige Bürger selbst Verantwortung übernehmen können und nicht der Staat bestimmen solle, was auf den Teller der Bevölkerung kommt. Aus diesen Gründen lehnt GastroSuisse ein Verbot ab.

Röstigraben bei Stopfleber

Ausserdem müsse man sich bewusst sein, dass Foie gras in der Romandie ein bedeutendes Kulturgut darstellt – ein Verbot würde eine kulturelle Spaltung in Kauf nehmen. Problematisch wäre insbesondere, wenn nur die deutschsprachige Seite des Röstigrabens ein solches Verbot beschliessen würde, sagt Beat Imhof.

Gestapelte Packungen Entenleberpastete im Supermarkt.
Legende: Der kontroverse Bestseller zur Weihnachtszeit: Foie gras aus Frankreich. IMAGO / ABACAPRESS

In der Romandie zählt Foie gras insbesondere in der Weihnachtszeit zu den beliebtesten Delikatessen. 200 Tonnen Stopfleber importiert die Schweiz jährlich. Das sind etwa 400'000 Tiere. Davon kommen rund 80 Prozent aus Frankreich, der Rest aus Bulgarien, Belgien und Ungarn.

Für die französische Tierschützerin Rebecca Loviconi wäre ein Importverbot für Foie gras in der Schweiz ein wichtiges Signal – auch als klare Botschaft an die Produzenten und Konsumentinnen in Frankreich.

10vor10, 12.12.2025, 21:50 Uhr

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