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Wenn aus Müll Kunst wird Christian Calabro fühlt sich vom Abfall angezogen

Seine Kunst kommt von den Strasse New Yorks. Mit Plakaten kreiert der Schweizer Christian Calabro Street-Art.

In New York, im schicken Stadtteil Soho seine Werke auszustellen, ist für viele Künstlerinnen und Künstler ein Traum. Für den Schweizer Christian Calabro ist es Realität geworden. Dabei ist er 1994 nicht nach New York ausgewandert, um Kunst zu machen, sondern um Grafic Design zu studieren. Er schloss das Studium ab, arbeitete als Designer bei einem Musiklabel und wurde sogar zweimal für die Designs von CD-Boxen – für Charlie Parker und Louis Armstrong – für je einen Grammy nominiert.

Seit Jahren ist sein grafisches Auge auf Wanderschaft. Christian Calabro sammelt Plakatfetzen von Wänden als Inspiration für seine Designs. Vor acht Jahren begann er, mit diesen Plakatfetzen Collagen zu machen – mit Erfolg: Heute lebt er von seiner Kunst.

Kunst aus Abfall
Legende: Kunst aus Abfall vom Schweizer Künstler Christian Calabro. «XL Scarp Composition» / Christian Calabro

Die Arbeit mit den Collagefetzen aus Abfällen fasziniert den Zürcher. Die nachhaltige Kunstform ist ein aufwendiger Prozess. Die einzelnen Plakatstücke werden auf einer Leinwand zunächst zusammengeklebt. Erst wenn Christian Calabro mit dem Werk zufrieden ist, klebt er die Papierelemente mit Leim an. «Ich mache das so lange, bis es mich befriedigt und ich nicht mehr weiss, wie es weitergeht», sagt er.

Seine Werke stossen auf grosses Interesse. Er kreierte bereits Kunst für Stars wie Michael Jackson oder Depeche Mode. Calabros Meisterwerke wurden in vielen Teilen Europas und in den USA ausgestellt.

Christian goes New York

Das Highlight seiner Karriere: Die Kunst Calabros wird nun, in Kollaboration mit der kolumbianischen Künstlerin Magdalena Manotas, im New Yorker Stadtteil Soho ausgestellt. Während sechs Wochen haben die beiden Kunstschaffenden im Atelier zusammengearbeitet. Die Kolumbianerin gestaltet den Hintergrund, während sich Christian auf die Details fokussiert. «Grundsätzlich geht es darum, von diesem Abfall angezogen zu werden», sagt der Schweizer. Die Schwierigkeit liege darin, aus dem Abfall etwas Kreatives zu gestalten.

Gesichter & Geschichten, 10.11.2022, 18:35 Uhr ; 

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