Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Büffelt er mal nicht für sein Jura-Studium, ist der Klippenspringer immer wieder auf dem Sprungturm anzutreffen. Matthias Appenzeller ist schweizweit der beste Cliff Diver und begeistert mit seinen eindrücklichen Sprüngen weit über dem Boden.
Die studierende Wasserratte
Auch neben dem Sport verfolgt der 28-Jährige grosse Ziele. 2016 hat der Schweizer Klippenspringer mit dem Jura-Studium gestartet. Das Interesse am Recht begleitet Appenzeller schon lange, das Interesse am Klippenspringen allerdings noch länger. «Ich war schon immer eine Wasserratte. Ich bin immer von allen Sprungbrettern und Türmen heruntergesprungen», sagt er mit strahlenden Augen. Daraufhin sprach ihn der Bademeister an, ob er nicht in einen Verein gehen möchte. Noch bis heute begeistern den Sportler die Sprünge aus immenser Höhe.
Appenzeller hat an den vergangenen Weltcups und Weltmeisterschaften 2019 die Schweiz vertreten. Ein weiteres Mal wird der Sportinteressierte am 10. und 11. September 2022 bei den «Red Bull Cliff Diving World Series» sein Können unter Beweis stellen. Dann stürzt sich der coole Sportler 28 Meter in die Tiefe.
Neben Mental- und Ausdauertraining stellt sich Appenzeller den Paragrafen des Rechtes. Diese durchaus aussergewöhnliche Kombination ergänze sich sehr gut: «Auf der einen Seite bin ich wirklich eine Rampensau, auf der anderen Seite arbeite ich akribisch im Büro», sagt der studierende Profisportler. Der Alltag des springenden Studenten ist dabei sehr durchgetaktet. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter für einen Professor an der Universität Zürich und beginnt mit der Vorbereitung für die Anwaltsprüfung. So kommt der beste Cliff Diver der Schweiz seinem grossen beruflichen Ziel vom Staatsanwalt immer näher.
Auf der einen Seite bin ich eine Rampensau, auf der anderen Seite arbeite ich akribisch im Büro.
Blickt der Sportler in die Zukunft, gibt er sich sehr realistisch: «Ich würde natürlich gerne beides weiterverfolgen, sowohl Klippenspringen als auch meinen beruflichen Werdegang. Man muss aber sehen, dass Klippenspringen eine extreme Randsportart ist und daher wird der Beruf sicher eine grosse Rolle spielen.» Er verfolgt das grosse Ziel, die Anwaltsprüfung zu bestehen. Dafür muss das Klippenspringen wohl in den Hintergrund rücken.