Im Arbeitsalltag sitzt er als Jurist Florian Roth am penibel aufgeräumten Schreibtisch. In seiner Freizeit pendelt er als Musiker Florian Fox zwischen der Country-Metropole Nashville und seiner Schweizer Heimat hin und her.
Erst kürzlich hat der 30-Jährige aus Meilen seine erste Platte «Made in USA» aufgenommen und spielt nun vor wachsendem Publikum. «Zürcher Anwalt begeistert Country-Fans» oder «Tönt wie Johnny Cash» sind nur zwei Schlagzeilen, die man über Florian Fox lesen kann.
Fox nutzt seinen Lauf und plant bereits sein nächstes Album. Songs von Elvis Presley und Johnny Cash sollen darauf zu hören sein: «Authentischer kann Musik kaum sein», sagt der Musiker vielversprechend.
Swissness als Markenzeichen
Auf Authentizität wird in der Country-Musik viel Wert gelegt. «Drei Akkorde und die Wahrheit» – so beschrieb der US-Sänger Willie Nelson das Genre einst. Doch ein Schweizer Anwalt, der die Musik der amerikanischen Landbevölkerung singt – wie authentisch kann das sein?
«Man darf sich nicht verstellen», sagt Florian Fox. «I’m the Swiss guy», stelle er bei Auftritten jeweils gleich klar. «Das ist meine Marke. Ich mache kein Geheimnis aus meiner Herkunft.»
Der perfektionistische Rechtsanwalt
Ganz nach «Swiss Guy» klingt auch der bürgerliche Namen des Country-Musikers: Florian Roth. Und im Arbeitsalltag ist dieser ein perfektionistischer Rechtsanwalt.
Ich glaube, es ist ein Privileg, so viel Spannendes machen zu können.
In der Kanzlei, in der er angestellt ist, kommt seine strukturierte Seite zum Ausdruck: Die Bücher stehen geordnet im Regal, die Leuchtstifte liegen in perfekter Manier aufgereiht auf dem Schreibtisch. Dahinter sitzt der geschniegelte Florian Roth: «So muss das für die Klienten daherkommen.»
Alles unter einen (Cowboy)-Hut
Nebst dem Musikerdasein arbeitet der 30-Jährige im Vollzeit-Pensum in der Kanzlei. «Ich würde mich nicht als Workaholic bezeichnen, sondern als Arbeitsgeniesser», erklärt Roth. Und ergänzt: «Ich glaube, es ist ein Privileg, so viel Spannendes machen zu können.»
Dank seinen flexiblen Arbeitszeiten bekommt er alles unter einen Hut. So kann er beides sein: ordungsfanatisches Arbeitstier am Tag, Vollblutmusiker am Abend.