Gölä und Trauffer haben viel gemeinsam. Beide haben beeindruckende Karrieren hingelegt. Die Wurzeln der zwei Musiker liegen übereinstimmend im Berner Oberland. Auch das Genre haben sie zumindest teilweise gemeinsam, beide schwören auf Mundart, bei beiden gibt es (jedenfalls ab und zu) volkstümliche Klänge und Instrumente. Und auch die Fans überschneiden sich zum Teil – und das nutzen Gölä und Trauffer zu ihrem Vorteil.
Als «Büetzer Buebe» machen sie gemeinsame Sache. Sie schrieben den offiziellen Song für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 «Maa gäge Maa», nahmen gemeinsam ein Album auf und spielen 2020 zwei Konzerte als Duo in der grössten Schweizer Veranstaltungsstätte, dem Letzigrund-Stadion. Keine Schweizer Band hat vor ihnen alle Tickets verkauft. Doch danach sei bereits wieder Schluss mit ihrem gemeinsamen Projekt, sagen die beiden Musiker im Interview.
SRF News: Klappt es gut, wenn Gölä und Trauffer zusammenarbeiten?
Gölä: Erstaunlich gut. Wir hatten nichts, abgesehen von der Idee, zusammen den Song für das ESAF zu schreiben. In einer Autofahrt hatten wir den Einfall, ein gemeinsames Album zu produzieren. Und wenn man ein Album produziert, muss man auch ein Konzert spielen. Am nächsten Tag versprachen wir uns per Handschlag, dies umzusetzen.
Wir pushten uns gegenseitig ans Limit.
Niemand wusste, was für Lieder wir einsingen werden. Klar hatten wir Respekt davor, wenn zwei Alphatiere zusammen ins Studio gehen. Aber es gab keinen Krach – wir pushten uns gegenseitig ans Limit.
Das Konzert, das ihr spielen werdet, ist im August 2020 im Letzigrund-Stadion. Nach einigen Wochen war das bereits ausverkauft. Jetzt gibt es noch ein Zusatzkonzert. Wurdet ihr vom eigenen Erfolg überrumpelt?
Trauffer: Es war schon ein Wagnis. Wir wussten, dass sich unsere Fans zum Teil überschneiden. Aber wie viele das konkret sind, das konnte niemand vorhersagen. Trotzdem wollten wir es versuchen – und haben das Konzert im Letzigrund-Stadion mit 48'000 Tickets angesagt.
Gleichzeitig planten wir eine riesige ganzjährige Promotour, weil wir dachten, das sei nötig. Die Fallhöhe ist gross beim Letzigrund. Als Gölä mich nach fünf Wochen angerufen und gesagt hat, dass die Show ausverkauft ist, habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Damit hat niemand gerechnet.
Weshalb ist nach den zwei Konzerten Mitte 2020 schon wieder Schluss mit den «Büetzer Buebe»?
Gölä: Wir haben das so vereinbart. Trauffer hat viel um die Ohren mit seiner Holzspielwaren-Firma, und ich mache einfach nicht gerne «nur» Musik. Klar ist es jetzt eine tolle Zeit, aber uns tut es gut, nach diesem Projekt wieder eigene Wege zu gehen.
Gibt es irgend ein Szenario, bei dem ihr sagen würdet, ihr macht trotzdem weiter?
Trauffer: Es ist ein Projekt, bei dem wir von Anfang an gesagt haben, dass wir das einfach ausprobieren. Es ist ein einmaliges Erlebnis.
Unser Ziel war immer, Ende 2020 keinen Streit zu haben.
Gölä: Meine Wunschvorstellung ist, dass wir uns am 23. August die Hände schütteln, uns beieinander bedanken und dann separat nach Hause gehen.
Trauffer: Unser Ziel war immer, Ende 2020 keinen Streit zu haben. Wir sind auf Kurs.
Das Gespräch führte Martina Koch.