Im Herbst ging unter den Winzern die Angst um. Manch einer befürchtete massive Ernteausfälle wegen der Kirschessigfliege und manch einer kämpfte mit umstrittenen Insektiziden gegen das kleine Insekt.
Nun ist klar: Der Einsatz dieser Stoffe hat sehr unterschiedliche Ergebnisse gebracht. «Bei Rebbergen mit schwachem Befall hat man zwischen behandelten und unbehandelten Parzellen praktisch keinen Unterschied gesehen», sagt Patrik Kehrli von der Forschungsanstalt Agroscope. Sei ein Rebberg aber stak betroffen gewesen, habe der Ausfall um die Hälfte reduziert werden können.
Trotzdem setzt Agroscope künftig in erster Linie auf vorbeugende Massnahmen im Kampf gegen den Schädling. Nach dieser Saison wüssten alle Winzer, was es mit der Kirschessigfliege auf sich habe, sagt Kehrli.
«So rechnen wir damit, dass im nächsten Jahr vermehrt auch präventive Massnahmen angewendet werden», hofft Kehrli. Eine Möglichkeit ist das konsequente entfernen von Laub rund um die Trauben. Dies schaffe ein ungünstiges Mikroklima für das Insekt. Eine weitere Möglichkeit seien Netze rund um die Rebberge. Das Ziel sei es, möglichst wenig Insektizide zu verspritzen.