Gieri Venzin erinnert sich noch gut an den Tag als die ersten Tunnelbauer nach Sedrun kamen: «Sie wurden sehnsüchtig erwartet. Denn aus Sicht der Sedruner dauerte es unendlich lange, bis die Tunnelbauer endlich kamen. Einiges Aufsehen erregten 1998 die schwarzen Mineure aus Südafrika, die man geholt hatte, um den 800 Meter tiefen Schacht, «das Loch», wie es bald im Dorf hiess, aus dem Berg zu sprengen. Die Sedruner schlossen sie gleich ins Herz. Sie empörten sich, als sie sahen, wie schlecht die schwarzen Arbeiter von ihren weissen Vorgesetzten behandelt wurden.»
Die erste Sprengung war für mich am Eindrücklichsten. Der Knall und die Druckwelle danach. Und wie der Berg zittert. Und Minuten später noch ächzt. Unbeschreiblich.
Der Bündner Filmautor begann 2002 mit dem Film. Damals wurde noch damit gerechnet, dass die Fertigstellung des Gotthard-Tunnels 2012 sein würde: «Ganz ehrlich gesagt: Ich bin froh, dass der Tunnel endlich eingeweiht werden kann. Vermutlich wird es aber noch eine Weile dauern, bis ich wirklich begriffen habe, dass die Dreharbeiten tatsächlich beendet sind.»