Gleiche Löhne für gleiche Arbeit, egal ob Mann oder Frau: Dieser Grundsatz ist schon seit langem in der Bundesverfassung verankert. In der Realität hapert es aber immer noch. Die Lohnunterschiede betragen im Schnitt 18 Prozent, dies zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Auch wenn man Unterschiede in Erfahrung und Qualifikation abzieht, bleibt eine nicht erklärbare Differenz.
Um die Lohngerechtigkeit zu fördern, führte der Bund von 2009 bis Frühling dieses Jahres den Lohngleichheitsdialog durch (siehe Link). Als einziges Bündner Unternehmen nahm die Rhätische Bahn daran teil. Das Ergebnis ist gut: Die Toleranzschwelle der 5 Prozent sei eingehalten worden, heisst es im Schlussbericht: «Damit bestätigt die Überprüfung der Lohndaten die Lohngleicheit zwischen Frau und Mann».
Ich wollte es einfach wissen.
Für die Lohnüberprüfung bei der RhB hatte sich die Personalchefin Stephanie Rielle eingesetzt, eine der wenigen Frauen in Graubünden in einer Führungsposition. «Ich wollte mich nicht nur auf das Gefühl verlassen, dass wir fair sind». Die Untersuchung habe zwar ein gutes Ergebnis gebracht, Verbesserungspotential gebe es aber: «Wir haben Abweichung bei den Leuten mit Stundenlöhnen festgestellt», sagt Rielle. In Zukunft sollen auch diese eine Lohnentwicklung durchlaufen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, Frauen länger im Arbeitsprozess zu halten. «Wenn eine Frau wegen der Familie mehrere Jahre aussetze, fehlen ihr Erfahrungsjahre» und diese seien lohnrelevant. Die RhB will deshalb Teilzeit fördern und Home Office anbieten. 2017 will die RhB ein nächstes Mal ihre Lohnstruktur überprüfen.
SRF1; Regionaljournal Graubünden 17:30 Uhr