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Diese Fläche in Niederwil bleibt Landwirtschaftsland und wird nicht zum Golfplatz – so will es das Aargauer Parlament.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 16.06.2020. Bild: zvg
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Grosser Rat Aargau Aus für den Golfplatz Gnadenthal – das Parlament sagt klar Nein

  • Das Schlussresultat lautete 92 Nein gegen 41 Ja.
  • Damit kommt der Golfplatz Gnadenthal (Niederwil) nicht in den Richtplan. Und das ist das Aus für das Projekt.
  • Die grosse Mehrheit des Grossen Rates wollte nicht Landwirtschaftsland opfern für den Sport.

Das geplante Golfplatz-Projekt «Gnadenthal» in Niederwil (AG) kann nicht wie geplant umgesetzt werden. Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag beschlossen, den kantonalen Richtplan nicht anzupassen. Der Grund war der Verlust von bestem Landwirtschaftsland.

Das Parlament lehnte die Vorlage mit 92 zu 41 Stimmen ab. Damit kann die Standortgemeinde Niederwil im Bezirk Bremgarten die notwendige Nutzungsplanung nicht anpassen. Und es ist auch kein Baubewilligungsverfahren möglich.

Regierungsrat war dafür

Während sich der Regierungsrat für die Richtplananpassung aussprach, lehnte die zuständige Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung das Vorhaben klar ab. Das Golfplatzprojekt würde in einer der schönsten Landschaften des Kantons umgesetzt, hielt die Kommission fest.

Das Projekt

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  • Initianten: Verein Gnadenthal rund um Thomas Peterhans, Direktor des Pflegeheims Reusspark
  • Fläche: 34 Hektaren
  • 9-Loch-Anlage inkl. Driving Range
  • Der Gemeinderat von Niederwil unterstützte das Projekt
  • Auch die Aargauer Regierung sprach sich dafür
  • Pro Natura Aargau gab auch seinen Segen. Ein Golfplatz sei für die Natur besser als intensive Landwirtschaft
  • Der Bauernverband wehrte sich gegen den Golfplatz

Bei der Beratung im Grossen Rat am Dienstag in Spreitenbach sprach sich FDP für die Anpassung des Richtplans aus. Es handle sich um ein «überzeugendes Projekt», hiess es. Das Land gehe nicht verloren, sondern könne später wieder für die Landwirtschaft genutzt werden.

Projekt liegt quer in der Landschaft

Gegen das Vorhaben wehrten sich mehrheitlich alle anderen Fraktionen. Für den Golfplatz solle bestes Landwirtschaftsland genutzt werden, bemängelte die SVP. Zudem führe der Spielbetrieb zu Mehrverkehr auf der Strasse. Auch die SP und die Grünen lehnten die Richtplananpassung ab. Das Projekt liege quer in der Landschaft, hielt die SP fest. Die Grünen merkten an, das Landwirtschaftsland werde leider nicht biologisch bewirtschaftet.

In der CVP war das Projekt gemäss ihres Sprechers umstritten. Eine Mehrheit sei dagegen. Gespalten waren die Meinungen ebenfalls in der GLP. Es müsse haushälterisch mit dem Boden umgegangen werden. Mehrheitlich dagegen war auch die Fraktion EVP-BDP. Baudirektor Stephan Attiger (FDP) sagte, der Bedarf für einen weiteren Golfplatz sei ausgewiesen.

Bereits vier Golfplätze

Im Kanton Aargau bestehen mit Frick/Hornussen, Rheinfelden, Schinznach-Bad (9-Loch-Anlagen) und Oberentfelden (18-Loch-Anlage) vier Golfplätze. Nahe der nordöstlichen Kantonsgrenze liegt der Golfpark Migros Otelfingen (ZH) mit ebenfalls 18 Löchern. Weitere Golfanlagen befinden sich in den Kantonen Zug und Luzern und im angrenzenden Ausland.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 17.30 Uhr;

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