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Gymnasium Immensee «Solche Missbrauchsfälle dürfen nicht mehr passieren»

In mindestens zwei Fällen soll es in den 90er Jahren zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Nun handelt das Gymnasium.

Das Gymnasium Immensee wurde vor einem Jahr mit einem Missbrauchsfall konfrontiert. In den 1990er-Jahren soll am Gymnasium Immensee ein Lehrer eine Liebschaft mit einer Schülerin unterhalten haben. Dabei soll es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.

Das Gymnasium Immensee hat darauf reagiert – Betroffene konnten sich bei einer unabhängigen Stelle melden. Zusätzlich beauftragte die Schule einen Psychiater für ein Gutachten. Er stützte sich dabei einerseits auf Meldungen, die bei der Stelle eingegangen waren, aber auch auf Gespräche mit den Betroffenen.

Mehrere Übergriffe

Dieser Bericht liegt nun dem Gymnasium Immensee vor: Es seien namentlich zwei Fälle bekannt geworden, in denen es zu «psychischen und sexuellen Grenzüberschreitungen von Lehrpersonen gegenüber von Schülerinnen gekommen sei». Zusätzlich gebe es Hinweise darauf, dass zwei weitere Lehrpersonen die gebotenen Grenzen nicht eingehalten haben sollen. Diese Fälle konnten jedoch nicht abschliessend konkretisiert werden.

Die Art der Übergriffe beschreibe der Gutachter folgendermassen, heisst es in einer Mitteilung des Gymnasiums: «Bei den Fällen ist gemeinsam, dass eine starke, im Gymnasium einflussreiche Lehrerpersönlichkeit eine unprofessionell enge Beziehung zu einer Schülerin aufbaute, die nach Zuwendung und Halt suchte und somit für das Beziehungsangebot empfänglich war. Diese Beziehung bildete die Grundlage für spätere sexuelle Handlungen.» Die weiteren Fälle konnte Sachs nicht analysieren, zum Beispiel weil eine Person mittlerweile verstorben ist oder die genauen Sachverhalte – da anonym gemeldet – nicht bekannt sind.

Immensee zieht Konsequenzen

Damit sexuelle Übergriffe am Gymnasium Immensee nicht mehr möglich werden: «Wir haben einen Verhaltenskodex erarbeitet, zudem haben wir ein neues Schutzkonzept und ein neues Krisenmanagement auf die Beine gestellt», sagt Benno Planzer, Rektor des Gymnasiums Immensee. Dazu habe das Gymnasium eine Lehrerfortbildung durchgeführt und die Anstellungsmodalitäten für Lehrpersonen angepasst.

«Es ist ein Spagat zwischen Distanz und Nähe von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern. Diesen müssen wir nun schaffen. Ausserdem schauen wir schon beim Bewerbungsverfahren den Strafregisterauszug an. Dies als Zeichen nach aussen, hier wird genau hingeschaut», sagt Planzer zu den neuen Massnahmen.

Entschuldigung an die Opfer

«Wir haben uns bei den Opfern offiziell entschuldigt. Ausserdem haben wir uns ihre Anregungen und Kritiken zu Herzen genommen. Zudem wollen wir uns in aller Form von den Tätern distanzieren. Die externe Anlaufstelle, die wir beigezogen haben, soll auch in Zukunft für Schülerinnen und Schüler Anlaufstelle bleiben. Wir wollen, dass solche Fälle in Zukunft nicht mehr passieren», so Planzer weiter.

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