Ein halbes Jahr nach den Winterstürmen Burglind und Evi zieht der Kanton Bern Bilanz über die Schäden in den Wäldern:
- 470‘000 Kubikmeter Holz oder etwa 120'000 gefällte Bäume hinterliessen die Januarstürme in den Berner Wäldern – die Hälfte der jährlichen Holznutzung, im Wert von rund 35 Millionen Franken.
- Nun sind 80 bis 90 Prozent des Sturmholzes weggeräumt.
- An der Borkenkäferfront ist die Lage ruhig.
- Der Markt hat das Sturmholz bisher recht gut aufgenommen. Die Preise blieben einigermassen stabil.
- Allerdings sind die Lager der Sägereien bis in den Herbst randvoll. Deshalb bleibt verkauftes Holz zum Teil in den Wäldern liegen.
- Die 7,2 Millionen Franken des Kantons genügen für die Bewältigung der Schäden.
Ziel des Kantons war, bis Mitte 2018 den Grossteil des Sturmholzes zu räumen. Das ist laut einer Mitteilung der kantonalen Volkswirtschaftsdirektion weitgehend gelungen. Nur im Berner Oberland sind erst drei Viertel des Sturmholzes aufgerüstet. Wegen des Schnees konnten die Arbeiten dort nicht so früh beginnen wie im Mittelland.
Das Geld, das der Regierungsrat im Februar für die Bewältigung der Januar-Stürme genehmigte, reicht aus. 7,2 Millionen Franken stellte die Kantonsregierung zur Verfügung, damit die Arbeiten rasch beginnen konnten. Allerdings gilt «Burglind» nicht als Grossereignis: Nach dem Orkan «Lothar» Ende Dezember 1999 lagen mit 4,3 Millionen Kubikmetern acht mal mehr Bäume am Boden.
Der Wald der Zukunft hat auch neue Baumsorten
Die kahlen Flächen in den Wäldern sind eine Chance für die Artenvielfalt und die Verjüngung der Forste. So testen die Fachleute auch Baumsorten, die bisher nicht üblich waren im Berner Wald. Zum Beispiel die amerikanische Douglas-Tanne, die robust ist und den Klimawandel verträgt.
«Wir müssen Bäume pflanzen, die die Zukunft ertragen. Aber wir müssen auch Baumsorten erhalten, die die Waldbesitzer auf dem Markt verkaufen können», sagt Christian Menn, der zuständige Bereichsleiter im bernischen Amt für Wald.