Sie liegen nur einige wenige Kilometer voneinander entfernt, sind jedoch sehr unterschiedlich ausgelastet. Während Hotels im Goms von Touristen überschwemmt werden, ist das Feriendorf Fiesch fast leer. Es zeigt sich: Hotels und Ferienwohnungen sind beliebter als Gruppenunterkünfte.
Das Walliser Feriendorf Fiesch ist in der ganzen Schweiz für Schul- und Sportlager bekannt. Die 1200 Betten sind derzeit aber praktisch leer. «Uns hat es sehr hart getroffen», sagt Direktorin Barbara Moosmann. Das Feriendorf sei im Mai und Juni komplett leer gewesen und der Juli sei im Vergleich zum Vorjahr nur um 20 Prozent gebucht worden. «Zudem haben wir die Hiobsbotschaft erhalten, dass auch unsere grössten Lager abgesagt wurden», so Moosmann. Das Berner und das Zürcher Lager finden in diesem Herbst nicht statt.
Das Feriendorf hofft auf den Winter, da gebe es bisher kaum Absagen, so Direktorin Moosmann. Das kann sich je nach Corona-Situation aber rasch ändern. Bereits jetzt ist klar, dass das Feriendorf Fiesch über drei Millionen Franken Umsatz verliert, das Feriendorf rechnet mit mindestens 50'000 Übernachtungen weniger als im Vorjahr.
Hotels ausgebucht
Anders sieht die Situation in den Hotels der Region aus. Das Hotel Glocke in Reckingen beispielsweise, nur gerade 12 Kilometer von Fiesch entfernt, ist praktisch ausgebucht. «Neben unseren Stammgästen haben wir auch sehr viele neue Gäste», sagt Gastgeber Sebastian Schmid. Einige hätten ursprünglich ans Mittelmeer gehen wollen, eine mögliche Quarantäne habe sie aber dazu bewegt, in der Schweiz zu bleiben.
Die Hotels mussten sich jedoch etwas gedulden. «Wir haben zuerst eine massive Steigerung bei den Ferienwohnungen festgestellt», sagt Anja Beivi, Geschäftsführerin der örtlichen Tourismusorganisation. Die Saison sei primär bei den Ferienwohnungen fulminant gestartet, Hotels seien noch leer geblieben, was sehr ungewöhnlich sei. Mittlerweile seien jedoch auch die Hotels gut ausgelastet.
Der Tourismus läuft hervorragend
Hoteliers und Ferienwohnungsbesitzer im Goms profitieren, weil sie schon vor der Corona-Pandemie vor allem Schweizer Gäste hatten. Genaue Zahlen gibt es noch keine, Touristiker aus der Region schätzen jedoch, dass es diesen Sommer zehn Prozent mehr Touristen im Goms gibt als im Vorjahr.