- Die Terrorzelle von Barcelona hortete in einem Haus in Alcanar mindestestens 120 Gasflaschen.
- Die Polizei geht davon aus, dass damit weitere Anschläge in Barcelona geplant waren.
- Ob sich der gesuchte Hauptverdächtige noch in Spanien befindet, ist ungewiss.
An einer Pressenkonferenz hat die Polizei bekanntgegeben, dass die Flaschen mit Butangas in einem Haus in Alcanar sichergestellt wurden. «Wir glauben, dass das Material für einen oder mehrere weitere Angriffe in Barcelona bereit lag», sagte der katalanische Polizeichef.
Durch eine Explosion in dem Haus am Mittwoch wurden vermutlich die ursprünglichen Anschlagspläne durchkreuzt. Die Attentäter hatten daraufhin mit Fahrzeugen zwei Anschläge in Barcelona und Cambrils am Donnerstag und in der Nacht zu Freitag verübt. Wie es zu der Explosion in Alcanar kam, ist noch ungeklärt.
Nur eine Person am Steuer
Die Polizei geht zudem davon aus, dass nur eine Person am Steuer des Vans sass, der über die Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona raste. Wer allerdings am Steuer des Fahrzeugs sass, konnten die Behörden nicht mit Bestimmtheit sagen.
Ebenfalls unklar ist, ob sich der gesuchte 22-jährige Hauptverdächtige noch im Land befindet. Er könnte sich auch über die Grenze nach Frankreich abgesetzt haben, hiess es seitens der Polizei.
Mit Auto in Menschen gerast
Bei dem Anschlag auf der Flaniermeile «Las Ramblas» waren am Donnerstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Wenige Stunden später starb zudem eine Frau in der südlich gelegenen Küstenstadt Cambrils, wo offenkundig ein weiterer Anschlag vereitelt wurde. Sie wurde von Verdächtigen auf der Flucht überfahren.
Die fünf Männer, die in der Küstenstadt Cambrils von der Polizei erschossen worden waren, hatten wahrscheinlich Anschläge mit Messern geplant.
Fünf Verdächtige tot – vier weitere verhaftet
Neben den fünf in Cambrils getöteten mutmasslichen Terroristen wurden in Katalonien vier weitere Verdächtige verhaftet. Nach dreien werde noch gefahndet, sagte der Polizeichef. Es könnte aber sein, dass zwei von ihnen bereits tot seien, da in den Trümmern des Hauses in Alcanar die Überreste von mindestens zwei Menschen gefunden worden seien.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Attacken in Barcelona und Cambrils von einem Netzwerk aus rund einem Dutzend Verdächtigen verübt wurden.