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Student tötet mindestens 14 Menschen an Universität in Prag
Aus 10 vor 10 vom 21.12.2023.
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14 Menschen tot Das ist über den Prager Amoklauf bekannt

Nach dem schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte des Landes dreht sich alles um eine Frage: Wie kam es dazu?

Die Opfer: Der Angriff vom Donnerstag in der philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität war der verheerendste in der Geschichte Tschechiens. 14 Menschen wurden getötet, darunter befinden sich keine ausländische Staatsangehörige. 25 Personen wurden verletzt, davon zehn schwer bis lebensgefährlich. Studierende und Mitarbeitende der Universität teilten in den sozialen Medien mit, dass sie sich in Hörsälen und Büros verbarrikadiert hätten. Andere kletterten aus dem Fenster und stellten sich auf den Dachsims, um sich vor dem Schützen zu verbergen. Die Studentinnen und Studenten sowie Hochschulmitarbeitende wurden bis zum frühen Abend aus dem Gebäude gebracht.

Frau zündet Kerzen an.
Legende: Vor dem Hauptgebäude der Uni haben Menschen ihre Trauer über Kerzen und Blumen ausgedrückt. Reuters/David W Cerny

    Der Täter: Auch der 24-jährige Täter gehört zu den Toten. Der tschechische Innenminister teilte mit, dass der Schütze seine Waffen legal besessen habe und nicht vorbestraft gewesen sei. Ob er sich selbst umgebracht oder die Polizei ihn neutralisiert hat, ist noch nicht klar. Die Obduktion der Leiche wird es zeigen. Vor der Bluttat soll der Schütze bereits seinen Vater in dessen Haus in der Gemeinde Hostoun westlich von Prag getötet haben. Eine Hypothese der Ermittler ist, dass er auch für einen Doppelmord vor einer Woche verantwortlich gewesen sein könnte. Ein Vater und dessen Tochter im frühen Säuglingsalter waren scheinbar grundlos in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden. Der Fall hatte in Tschechien für Entsetzen gesorgt.

Blick auf das Universitätsgebäude, während sich ein Rettungswagen nähert.
Legende: Die Polizei sperrte den Platz ab und rief die Menschen dazu auf, die Gegend weiträumig zu meiden. Keystone/Petr David Josek

Das Motiv: Über den Grund für den Angriff herrscht bisher keine Klarheit. Hinweise auf einen zweiten Schützen oder einen terroristischen Hintergrund gibt es laut tschechischem Innenminister nicht. Der mutmassliche Täter habe sich wahrscheinlich von Amokläufen im Ausland inspirieren lassen. Es ist der schlimmste Schusswaffenangriff in der Geschichte der seit 1993 unabhängigen Tschechischen Republik. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, um die Umstände aufzuklären, sagte die zuständige Staatsanwältin.

Die Reaktionen: Der tschechische Regierungschef Petr Fiala brach einen Arbeitsbesuch in Mähren ab. «Aufgrund der tragischen Ereignisse habe ich mein Arbeitsprogramm in Olomouc abgesagt und werde nach Prag zurückkehren», teilte der liberalkonservative Politiker mit. Auch der tschechische Präsident Petr Pavel hat den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. Er brach seinen derzeitigen Frankreich-Besuch ab und kehrte vorzeitig nach Tschechien zurück.

Beileid aus dem Ausland

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Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie weitere Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland sprachen ihre Anteilnahme aus. «Mit Entsetzen habe ich die Nachricht von den Schüssen an der Karls-Universität mitten in der Prager Innenstadt gehört», teilte der Deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier mit. Seine Gedanken seien bei den Opfern und deren Angehörigen. Seine Genesungswünsche gingen an alle Verletzten.

Auch UNO-Generalsekretär António Guterres zeigte sich laut seinem Sprecher «schockiert und traurig» über den Vorfall an der Karls-Universität. Er sprach den Angehörigen der Todesopfer in der Nacht zum Freitag seine tiefe Anteilnahme aus und wünschte den Verletzten eine baldige und vollständige Genesung.

Der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda zeigte sich schockiert. «Das ist eine Tragödie», sagte er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. «Das Schlimmste daran ist, dass diese Dinge nicht zu verhindern sind.» Viele dächten, so etwas könne nur in den USA passieren, weil viele dort bewaffnet seien. Es zeige sich, dass dem nicht so sei. Für den 23. Dezember wurde im ganzen Land eine eintägige Staatstrauer ausgerufen.

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SRF 4 News, 21.12.2023, 17 Uhr;

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