Aleppo: Vorher – nachher
-
Bild 1 von 12. Die Umayyaden-Moschee (Grosse Moschee) in Aleppo war während Jahrzehnten der Touristenmagnet der syrischen Metropole. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 2 von 12. 2013 wurde die Moschee bei Gefechten schwer beschädigt. Am 24. April stürzte das Minarett der Moschee ein. Bildquelle: zvg.
-
Bild 3 von 12. Die Zitadelle von Aleppo thront majestätisch 50 Meter über der Stadt. Sie gilt als eine der ältesten und grössten Festungen der Welt. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 4 von 12. Durch die Kämpfe wurde das Unesco-Weltkulturerbe arg in Mitleidenschaft gezogen. Einzelne Teile wurden im Juli 2015 durch eine Explosion schwer beschädigt. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 5 von 12. Die Altstadt von Aleppo ist eine der ältesten im ganzen Orient und gehört wie die Zitadelle zum Unesco-Weltkulturerbe. Zur Altstadt gehört auch der alte Basar (Souk), das weltgrösste überdachte Marktviertel. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 6 von 12. In der Nacht vom 28. auf den 29. September 2012 wurde der überdachte Basar durch ein Grossfeuer weitgehend zerstört. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 7 von 12. 60'000 Studenten besuchten vor dem Krieg die Universität von Aleppo. Bildquelle: pd.
-
Bild 8 von 12. Bei einem blutigen Bombenanschlag auf die Uni im Januar 2013 kamen 82 Menschen ums Leben. 160 Studenten wurden verletzt. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 9 von 12. Das Carlton Hotel unmittelbar neben der Zitadelle galt lange Zeit als beste Adresse für Reisende. Bildquelle: zvg.
-
Bild 10 von 12. Im Mai 2014 wurde das Hotel von einer Bombe fast vollständig zerstört. Mehrere dutzend Menschen kamen ums Leben. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 11 von 12. Die Grossmühle von Manbij in der Provinz Aleppo vor... Bildquelle: Reuters.
-
Bild 12 von 12. ... und während der Zerstörung. In den Gebäuden hatten sich Schergen des IS verschanzt. Bildquelle: Keystone.
Während Jahren lieferten sich in Aleppo Aufständische und die Truppen des syrischen Präsidenten Assad blutige Kämpfe. Rund eine Million Menschen sind aus der einstigen Geschäftsmetropole geflüchtet. Mittlerweile sind laut Angaben der UNO 200'000 Menschen wieder zurückgekehrt. Simon Kremer, der Nahost-Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur, war diese Woche in Aleppo.
SRF News: Was erwartet die Rückkehrer in Aleppo?
Simon Kremer: Das kommt ganz darauf an, wohin die Menschen zurückkehren. Wenn wir vom zerstörten Aleppo sprechen, dann reden wir meistens über den Ostteil der Stadt, der von Rebellen gehalten wurde und lange Zeit belagert war. Dieser Ostteil ist wirklich eine unfassbare Trümmerlandschaft. Da gibt es kein intaktes Haus mehr.
Der Ostteil von Aleppo ist wirklich eine unfassbare Trümmerlandschaft. Da gibt es kein intaktes Haus mehr.
Von Alltag kann man da nicht sprechen.
Ja. Und deswegen ist es so beeindruckend, dass trotzdem so viele Einwohner in die einst belagerten Gebiete zurückkommen. Die UNO gibt provisorische Türen aus, damit die Menschen ihre Trümmerruinen überhaupt wieder abschliessen können. Die UNO unterstützt die Menschen mit Wasser, mit Elektrizität, mit Generatoren, mit Wassertanks und Kanistern. Die gesamte Infrastruktur ist komplett zerstört worden.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Die Kämpfe in der Innenstadt von Aleppo sind vor gut einem halben Jahr zu Ende gegangen. Trotzdem muss man sagen: Der Krieg ist nicht weg aus Aleppo. In den Vororten und im Umland gibt es immer noch Rebellengruppen. Es werden immer wieder Mörsergranaten in die Vororte von Aleppo geschossen. Man hört permanent Artillerie-Feuer der syrischen Armee. Man hört die Kampfjets, die Luftangriffe fliegen. Und es gibt noch ein weiteres Problem – welches mir ein Parlamentsabgeordneter geschildert hat – dass in der Stadt sehr viele regierungstreue Milizen sind, die für Sicherheit sorgen sollten. Diese Milizen bauten aber ihr eigenes System aus und erpressten an Checkpoints Menschen, um ihnen Geld abzunehmen. Das sei ein riesiges Problem, weswegen es eine grosse russische Präsenz in der Stadt gebe. Die russische Militärpolizei versucht für Ruhe zu sorgen.
Es werden immer wieder Mörsergranaten in die Vororte von Aleppo geschossen. Wir mussten deswegen aus Sicherheitsgründen ein Hotel in Aleppo verlassen.
Wie erging es ihnen persönlich, wie konnten sie sich in der Stadt bewegen?
Als Journalist kann man sich nicht ganz frei bewegen. Man hat immer jemanden vom Informationsministerium dabei. Dieser zeigte uns bestimmte Orte und Punkte in der Stadt und auch bei den Interviews dabei ist. Bei den ersten Interviews mit Anwohnern wunderte ich mich, dass alle ein Loblied auf die syrische Armee gesungen haben. Lag es daran, dass der Aufpasser der syrischen Regierung mit dabei war? Oder lag es daran, dass es in der Stadt gar keine Opposition mehr gibt? Dass alle Menschen, die gegen die Regierung sind, die Stadt längst verlassen haben? Klar ist: Es ist kaum mehr Opposition in der Stadt.
Das Gespräch führte Karin Britsch.
Aleppo vor dem Krieg
-
Bild 1 von 7. Wie aus 1001 Nacht: Aleppo ist eine der ältesten Städte der Welt. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 2 von 7. Das Café auf der Zitadelle von Aleppo war vor dem Krieg ein beliebter Touristentreffpunkt. Bildquelle: Imago.
-
Bild 3 von 7. Scharen von Touristen folgten jährlich dem Ruf der alten Zitadelle. Hier im Jahr 2006. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 4 von 7. Vor dem Krieg war Aleppo eine friedliche Stadt mit rund zwei Millionen Einwohnern. Bildquelle: Imago.
-
Bild 5 von 7. Häufig besichtigt wurde das bekannteste Gotteshaus von Aleppo, die grosse Umayyaden-Moschee. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 6 von 7. Bevor das Militär kam, säumten Wasserverkäufer die Strassen von Aleppo. Bildquelle: Imago.
-
Bild 7 von 7. Der Souk von Aleppo war weit herum bekannt. Er galt als grösstes überdachtes Marktviertel der Welt. Bildquelle: Imago.