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Tote bei Busunglück auf Madeira
Aus News-Clip vom 17.04.2019.
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29 Tote bei Busunglück Trauer und Bestürzung nach Busunglück auf Madeira

  • Der Osterurlaub unter südlicher Sonne hat für 29 Menschen auf Madeira tödlich geendet.
  • Ein Bus, mit dem die Touristen auf der portugiesischen Ferieninsel unterwegs waren, stürzte eine Böschung hinunter auf ein Haus.
  • Die Toten sollen deutsche Touristen sein.

Weitere 27 Menschen wurden verletzt. Diese sind gemäss Nachrichtenagentur Lusa entweder vor Ort behandelt oder in ein Spital in der Hauptstadt Funchal gebracht worden. Der Fahrer und der Reiseleiter sollen verletzt überlebt haben, so die Agentur weiter.

Mein Gott, ich bin sprachlos.
Autor: Filipe Sousa Bürgermeister der Gemeinde Caniço

Der zuständige portugiesische Bürgermeister Filipe Sousa war geschockt: «Mein Gott, ich bin sprachlos.» Dem portugiesischen Sender RTP3 sagte er, bei den Opfern handle es sich um deutsche Touristen. Dies sagt auch der portugiesische Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dann auch mit Entsetzen auf das Busunglück reagiert. «Mit Trauer und Bestürzung denke ich an unsere Landsleute und alle anderen Menschen, die von dem fürchterlichen Busunglück auf Madeira betroffen sind», erklärte Merkel.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18:30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin eine Böschung hinunter auf ein Haus stürzte. Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz.

Die Insel Madeira

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Die «Blumeninsel» Madeira liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon im Atlantik und ist vor allem auch bei Deutschen sehr beliebt. Wanderer, Taucher und Golfer schätzen die imposante Natur und das milde subtropische Klima. Madeira hat etwa 260'000 Einwohner, die Insel gehört zu Portugal.

Für diejenigen, die Steuern sparen wollen, ist die Heimatinsel von Fussballstar Cristiano Ronaldo vor der Nordwestküste Afrikas aus anderen Gründen eine bekannte Adresse: In der «Região Autónoma» zahlen Unternehmen eine Körperschaftssteuer von nur fünf Prozent. Zum Vergleich: Auf dem portugiesischen Festland sind 21 Prozent fällig.

«Schmerz und Solidarität»

Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa wollte zunächst noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Jedoch würden die Militärflugzeuge möglicherweise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hiess es. Sousa habe die Reise deshalb zunächst wieder abgesagt, wie Medien berichteten.

Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidarität.
Autor: Marcelo Rebelo de Sousa Portugiesischer Präsident

Im Namen aller Portugiesen drückte der Präsident den Hinterbliebenen sein Beileid aus. «Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidarität», wird er vom Nachrichtensender SIC Noticias zitiert.

Abgestürzter Bus.
Legende: Der verhängnisvolle Sturz forderte bisher 29 Tote. Keystone

Portugals Premierminister António Costa kondolierte in zwei Tweets der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und den Angehörigen der Opfer. Er sei bestürzt und übermittle der Kanzlerin «in dieser schweren Stunde» sein Bedauern, twitterte Costa am Mittwochabend.

Drei Tage Trauer auf der «Blumeninsel»

Die Regionalregierung hat nun eine dreitägige Trauerzeit für die Insel angeordnet. Diese gelte von Donnerstag bis Samstag, hiess es in einer Erklärung des Regierungsrats der Autonomen Region Madeira. Demnach werden die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden auf Madeira während der drei Tage auf halbmast gesetzt.

Mechanisches Problem als Ursache?

Die Unfallursache ist zunächst noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Der Inhaber des Unglücksfahrzeugs sagte den Ermittlungsbehörden seine uneingeschränkte Kooperation zu. «Es ist unser Wille und unser Bestreben, dass alle Fakten, Gründe und Verantwortlichkeiten des Unfalls ermittelt werden», zitierte die Nachrichtenagentur Lusa am Donnerstag aus einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens SAM.

Rettungskräfte am Unfallort.
Legende: Viele Rettungskräfte waren vor Ort. Keystone

Laut Medienberichten könnte ein mechanisches Problem der Grund gewesen sein – entweder ein Bremsausfall oder ein eingeklemmtes Gaspedal. Der Vizepräsident der Regionalregierung, Pedro Calado, nannte jegliche Mutmassungen zu der Unglücksursache «verfrüht».

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