- In Süditalien steigt die Zahl der ankommenden Flüchtlinge und Migranten weiter an. Es sind schon 40 Prozent mehr als in der gleichen Periode des Vorjahrs.
- Für dieses Jahr rechnet Italien mit 200'000 neuen Flüchtlingen.
- Das Innenministerium bereitet sich darauf vor , im grossen Stil neue Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.
Italien muss davon ausgehen, dass die meisten Neuangekommenen vorerst im Land bleiben. Darum will das Innenministerium bis Ende Jahr mindestens 200'000 neue Unterkünfte schaffen.
Mit einem Schlüssel sollen die neuen Flüchtlinge auf die italienischen Regionen und die Gemeinden verteilt werden. Die grösste Tranche wird die Lombardei beherbergen müssen – die bevölkerungsreichste Region Italiens.
Kommunen wehren sich
Allerdings kämpfen die italienischen Behörden mit dem zunehmenden Widerstand von Stadtpräsidenten. Diese weigern sich, neue Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.
Rom versucht, die Gemeinden mit dem Versprechen zu gewinnen, dass jene mitreden können, die sich freiwillig melden. Beispielsweise darüber, in welchen Gebäuden die Flüchtlinge unterkommen sollen. Wer sich hingegen weigert, den will man vor vollendete Tatsachen stellen.
Probleme bei Ausschaffungen
Zusätzlich geht Italien nun daran, vier neue Ausschaffungszentren einzurichten. Migranten, die kein Asyl erhalten haben, sollen von dort aus in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Bisher sind Abgewiesene oftmals im Land geblieben und untergetaucht.
Allerdings dürfte es auch in Zukunft ein schwieriges Unterfangen sein, Migranten zurückzubringen. Denn verschiedene Herkunftsländer kooperieren nicht oder viel zu wenig. Zudem sind Rückführungen in weit entfernte Länder wie Nigeria, Gambia oder die Elfenbeinküste kompliziert und teuer.