- Bei den Parlamentswahlen auf Malta hat die regierende Labour-Partei einen deutlichen Erfolg gefeiert. Robert Abela kann im kleinsten Land der EU damit Ministerpräsident bleiben.
- Der 44 Jahre alte Sozialdemokrat sprach von einer «deutlichen» Mehrheit gegenüber der konservativen Nationalist Party. Die Arbeiterpartei erhielt 55.1 Prozent der Stimmen.
- Sein Gegenspieler, der Spitzenkandidat der konservativen «Nationalist Party» hat seine Niederlage bereits eingestanden.
«Die Indizien zeigen deutlich, dass die Arbeiterpartei eine absolute Mehrheit errungen hat», sagte Regierungs- und Labour-Chef Robert Abela dem staatlichen Sender PBS. Die oppositionelle Nationalistische Partei räumte ihre Niederlage ein. Die Labour-Partei konnte ihre Erfolge von 2013 und 2017 wiederholen.
Die Mitte-Links-Partei profitierte im Wahlkampf von einer stabilen Wirtschaft. Die Partei versprach Investitionen und Erleichterungen, etwa die Ausweitung der kostenlosen Kinderbetreuung auf alle Eltern. Auch ihr Vorgehen in der Coronakrise, in der staatliche Hilfen an Unternehmen wie Verbraucher gingen, kam bei vielen Wählern gut an.
Abela seit 2020 im Amt
«Malta hat uns ein starkes Mandat gegeben», sagte der stellvertretende Labour-Chef Daniel Micallef. In der Auszählungshalle in Naxxar nahe der maltesischen Hauptstadt Valletta brach Jubel unter den Anhängern aus, die «Robert, Robert» riefen und damit ihren Regierungschef feierten.
Abela wurde im Januar 2020 Labour-Chef und Premierminister. Er löste Joseph Muscat ab, der nach der Verhaftung des Geschäftsmannes Yorgen Fenech zurücktrat. Dieser wird beschuldigt, an der Ermordung der Anti-Korruptions-Bloggerin Daphne Caruana Galizia im Jahr 2017 beteiligt gewesen zu sein. Fenech war ein enger Freund von Muscats Stabschef Keith Schembri. Sowohl Muscat als auch Schembri bestreiten, von dem Mordkomplott gewusst zu haben. Letzterer wurde wegen Geldwäsche und Korruption angeklagt.