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AKW-Katastrophe Fukushima kämpft um seinen Ruf

  • Um 14.46 Uhr Ortszeit legten die Menschen an vielen Orten in Japan eine Schweigeminute ein.
  • Zu dem Zeitpunkt hatte am 11. März 2011 das Beben die Region Tohoku im Nordosten des Landes erschüttert. Rund 18'500 Menschen waren in den Fluten ums Leben gekommen.
  • Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es zum Super-Gau gekommen.

Vor sieben Jahren verursachten ein Erdbeben und ein Tsunami einen Super-Gau im Atomkraftwerk Fukushima. Hunderttausende mussten fliehen. Heute kämpft die Provinz Fukushima um seinen einst guten Ruf.

Noch immer sind die Häuser in der Gemeinde Okuma, nahe des Atommeilers, unbewohnt. Vor dem Unfall 2011 zählte die Gemeinde rund 11'000 Einwohner. Von ihnen darf bis heute niemand zurückkehren. Die Häuser wurden zwar inzwischen «dekontaminiert» – gelten also als «radioaktiv sauber». Die Strahlenwerte einen Meter über dem Boden in einem Radius von 80 Kilometern um die Atomruine seien um rund 74 Prozent im Vergleich zum November 2011 gesenkt worden. Trotzdem werden die meisten abgerissen.

Der Grund: Insekten und Wildtiere haben sich in den letzten sieben Jahren eingenistet. Gemäss der Regierung soll die Gemeinde bis in rund fünf Jahren wiederaufgebaut sein.

Schwieriger Neuanfang

So wie die Landschaft aussieht, steht es auch um das Image. Noch immer machen viele Japaner einen grossen Bogen um Lebensmittel aus der einstigen Kornkammer des Landes.

«Die Regierung in Tokio möchte das alte Japan wieder zurück und den Tsunami-Unfall von 2011 vergessen», sagt SRF-Korrespondent Thomas Stalder. «Doch hier in der Region merkt man, die Radioaktivität ist noch immer präsent und nur drei Prozent der Bevölkerung kehren zurück.»

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