- Israels Luftwaffe bombardierte am Samstag Stellungen iranischer Streitkräfte nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus.
- Beim Angriff sind Aktivisten zufolge mindestens fünf regierungstreue Kämpfer getötet worden.
- Die Attacken seien nötig gewesen, um einen angeblichen Drohnenangriff auf Israel zu verhindern, meldete das Militär.
- In Beirut gehen derweil zwei israelische Drohnen nieder.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet, die Todesopfer seien zwei Anhänger der Iran-treuen Schiitenmiliz Hisbollah sowie ein iranischer Kämpfer. Die Identität der beiden weiteren Toten ist bislang unklar. Der Iran dementierte, dass seine Stellungen getroffen worden seien.
Israel hält Iran und Syrien für verantwortlich
Der Kampfbomber-Einsatz habe Einheiten der Al-Kuds-Brigade sowie schiitischen Milizen in einem Dorf namens Akraba östlich von Damaskus gegolten, die seit ein paar Tagen an einem Plan gearbeitet hätten, Ziele in Israel von Syrien aus mit bewaffneten Drohnen anzugreifen, teilte das israelische Militär mit.
Ein Militärsprecher sagte, «Killerdrohnen» mit Sprengsätzen sollten Nordisrael treffen. Diese Art von Drohnen seien mit Sprengstoff beladen und funktionierten wie Raketen, sagte er. Man halte den Iran und Syrien für verantwortlich.
Wenn jemand aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst.
Der Zwischenfall ereignet sich knapp drei Wochen vor der israelischen Parlamentswahl. Israels Premier Benjamin Netanjahu erklärte: «Wir haben mit grossem Aufwand einen Angriff gegen Israel durch die iranische Kuds-Einheit und schiitische Milizen verhindert.» Und er bekräftigte: «Der Iran geniesst nirgendwo Immunität.»
Netanjahu zitierte dabei den Grundsatz: «Wenn jemand aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst.» Sein Land werde «weiterhin auf entschlossene und verantwortungsvolle Weise gegen den Iran und seine Verbündeten vorgehen», um seine eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Erhöhte Alarmbereitschaft
«Wir haben mehrere Terrorziele der Al-Kuds-Einheit und schiitischer Milizen getroffen», sagte der Armeesprecher. Es habe bereits am Donnerstag einen ähnlichen Angriffsversuch von iranischer Seite gegeben.
Gegenwärtig sei die israelische Armee in erhöhter Alarmbereitschaft, «um auf jedes mögliche Ereignis zu reagieren», ergänzte der Sprecher. «Wir werden gegen jeden vorgehen, der israelische Ziele angreifen will.»
Teheran verbündet mit syrischen Präsidenten
Die israelische Armee greift immer wieder Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien an, gibt dies jedoch nur selten offiziell zu. Die Bombardierungen richten sich Beobachtern zufolge gegen Kräfte, die mit dem Iran verbunden sind. Israel will verhindern, dass sich sein Erzfeind in Syrien militärisch weiter etabliert.
Die Regierung in Teheran ist eng mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet. Der Iran unterstützt zahlreiche Milizen, die im Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen kämpfen.