- Nach dem Überfall auf einen Gefangenentransport mit zwei Toten in Frankreich wird weiter nach den Tätern und dem befreiten Häftling gesucht.
- Es würden «beispiellose Mittel der internationalen Zusammenarbeit und der Kriminalpolizei» mobilisiert, versicherte Innenminister Gérald Darmanin im Sender RTL.
Szenen wie aus einem Gangsterfilm: Am Dienstag war in der Region Eure in der Normandie ein Gefangenentransport an einer Mautstelle überfallen und beschossen worden. Ein Auto rammte den Transporter von vorne und zwang ihn so zum Stopp. Ein anderes Fahrzeug kam von hinten.
Die Angreifer schossen mit Sturmgewehren auf den Transporter und töteten zwei Beamte. Drei weitere wurden schwer verletzt. Einer der beiden getöteten Beamten hinterlässt zwei Kinder, der andere eine Frau, die im fünften Monat schwanger ist.
Infolgedessen gelang es dem Häftling, gemeinsam mit den vier Angreifern zu fliehen. Der 30-Jährige, mit dem Spitznamen «Die Fliege», war zuvor wegen verschiedener Delikte wie Einbruch und schwerem Diebstahl zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. Zudem wird ihm in anderen Fällen vorgeworfen, vorsätzliche Tötung und Freiheitsberaubung begangen zu haben.
Medienberichten zufolge hat er Kontakte zum organisierten Verbrechen. Nach Angaben von «Le Parisien» soll es sich beim entflohenen Gefangenen um einen bekannten Drogenboss handeln. Kurz zuvor hatte er demnach versucht, in seiner Zelle die Gitterstäbe durchzusägen, um sich zu befreien.
Wenige Kilometer entfernt wurden inzwischen zwei Autos aufgefunden, bei denen es sich um die Fluchtfahrzeuge handeln könnte. Von den Tätern fehlte allerdings jede Spur.
Der Gefangenentransport wurde nicht von der Polizei eskortiert – Gewerkschaften fordern nun besseren Schutz von Strafvollzugsbeamten und mehr Personal.