- Die russische Luftwaffe hat in Nordsyrien ein Gebäude mit türkischen Soldaten angegriffen. Drei von ihnen wurden dabei getötet, elf weitere verletzt.
- Sowohl das türkische wie auch das russische Militär bestätigen den Angriff. Der Einsatz soll eigentlich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegolten haben.
- Der Kreml teilte mit, der russische Präsident Wladimir Putin habe seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan sein Beileid ausgedrückt.
Bei dem Telefonat zwischen Putin und Erdogan sei ein Ausbau der militärischen Zusammenarbeit gegen den IS und andere extremistische Gruppen in Syrien vereinbart worden. Erst im vergangenen Jahr hatten sich Moskau und Ankara ausgesöhnt – nachdem die Türkei ein russisches Flugzeug im Einsatz über Nordsyrien abgeschossen hatte.
Neue Gefechte in Nordsyrien
Die türkische Nachrichtenagentur DHA meldete, bei der syrischen Stadt Al-Bab seien mindestens fünf türkische Soldaten getötet worden. Unklar war zunächst, ob die Toten des Luftschlags darin enthalten waren. Das ist nicht unwahrscheinlich, da der versehentliche russische Angriff ebenfalls bei Al-Bab stattfand.
Südwestlich von Al-Bab brachen erstmals Gefechte zwischen türkischen Truppen und Kräften der syrischen Regierung aus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Aus lokalen Rebellenkreisen hiess es, die türkische Artillerie habe den Beschuss der Regierungskräfte erwidert. Bereits am Mittwoch sollen bei den Kämpfen fünf türkische Soldaten gefallen sein.
Die Türkei und verbündete Rebellen liefern sich mit der syrischen Armee seit Tagen ein Wettrennen um Al-Bab. Die Stadt wird vom IS kontrolliert.