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Dutzende Tote nach Bombenanschlägen in Kabul
Aus Tagesschau vom 30.04.2018.
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Anschläge in Kabul Explosionen fordern über 20 Tote

  • Mehrere Anschläge haben am Morgen die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert.
  • Medien berichten von mindestens 21 Toten und 49 Verletzten.

Unter den Opfern sind auch mindestens fünf Journalisten, die auf dem Weg zum ersten Anschlagsort waren. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Doppelanschlag über Propagandakanäle im Internet für sich. In der Provinz Nangarhar sei ein Polizeimitarbeiter ebenfalls bei einem Anschlag gestorben, berichteten afghanische Medien.

Die beiden Anschläge in der Hauptstadt wurden kurz hintereinander während des morgendlichen Berufsverkehrs im Viertel Schaschdarak verübt. Ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad habe die erste Detonation an einer Kontrollstelle nahe des Geheimdienstquartiers ausgelöst, sagte der Polizeisprecher.

AFP-Fotograf unter den Toten

Wenig später wurde eine zweite Bombe in demselben Stadtviertel in einer Gruppe von Journalisten gezündet, sagte der Polizeisprecher. Dabei seien mehrere Journalisten getötet oder verletzt worden. Der Chef-Fotograf der französischen Nachrichtenagentur AFP, Shah Marai, ist unter den Todesopfern, wie die Agentur bei Twitter mitteilte.

Der Selbstmordattentäter des zweiten Anschlags hatte sich laut Berichten als Journalist ausgegeben und eine Kamera getragen. Die Bombe explodierte, als Helfer sich um die Verletzten des ersten Anschlags kümmerten.

Gefährliches Land für Journalisten

Zu der genauen Zahl der getöteten Journalisten gab es unterschiedliche Angaben. Laut Gesundheitsministerium waren es fünf, dem Afghanischen Sicherheitskomitee für Journalisten (AJSC) zufolge waren es sieben. Andere Quellen sprachen gar von acht. Die meisten arbeiteten demnach für afghanische Medien.

«Dieser Vorfall zeigt, dass Afghanistan, wo es häufig zu Gewalt gegen Reporter und Tötungen von Reportern kommt, das gefährlichste Land für Journalisten ist», sagte der AJSC-Vorsitzende Nadschib Scharifi der Deutschen Presse-Agentur. Derartige Vorfälle seien eine grosse Bedrohung für die Meinungs- und Pressefreiheit.

Medienaktivisten der Nicht-Regierungsorganisation Nai zufolge wurden 2017 in Afghanistan 21 Journalisten getötet. Nach Angaben von «Reporter ohne Grenzen» (ROG) verloren 2017 neun Journalisten in Zusammenhang mit ihrer Arbeit ihr Leben. Am gefährlichsten für Journalisten ist es laut ROG in Syrien, gefolgt von Mexiko und Afghanistan auf Platz drei.

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