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Anschläge von 2016 In Brüssel beginnt der Terrorprozess

  • Vor sechs Jahren kam es in Brüssel zu zwei schweren Terroranschlägen.
  • Die Attentäter und Hintermänner gehörten zur gleichen radikal-islamischen IS-Zelle wie die Attentäter von Paris.
  • Nun beginnt die rechtliche Aufarbeitung vor Gericht.

Die Terror-Anschläge des IS vor sechseinhalb Jahren haben Belgien verändert. Diesen Montag beginnt ein ungewöhnlicher Prozess in der belgischen Hauptstadt. Ein Schwurgericht verhandelt in den kommenden Monaten über die blutigen Terroranschläge, die sich am 22. März 2016 ereigneten. Drei Selbstmordattentäter der sogenannten Terrororganisation Islamischer Staat (IS) töteten am Flughafen sowie in einer Metrostation im EU-Viertel 32 Menschen, Hunderte wurden teils schwer verletzt.

Brüssel und Paris: Was damals geschah

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Gegen 8 Uhr hatten am 22. März 2016 zwei Explosionen kurz hintereinander die Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem erschüttert. Eine gute Stunde später gab es in einer U-Bahn, die gerade in der zentralen Station Maelbeek im EU-Viertel losgefahren war, eine weitere Explosion.

Die Tat fiel in eine Zeit, in der Europa aufgrund anderer Anschläge ohnehin schwer verunsichert war: Am 13. November 2015 hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Mittlerweile sind hier teils hohe Haftstrafen gegen 20 Angeklagte rechtskräftig. Weil die Taten in Brüssel und Paris von derselben Terrorzelle eingefädelt wurden, werden von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht stehen.

Einer von ihnen ist Salah Abdeslam, der als Hauptangeklagter in den Pariser Terrorprozessen bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Ein belgisches Gericht verurteilte ihn zudem im April 2018 zu 20 Jahren Haft, weil er kurz vor seiner Festnahme am 15. März 2016 in Brüssel auf Polizisten geschossen hatte.

Zehn Männer gegen mehr als 900 Kläger

Zehn Männer sind für diese Tat angeklagt. Einer von ihnen ist mittlerweile wohl in Syrien gestorben. Acht Angeklagten wird 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an 695 Menschen sowie die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legt die Staatsanwaltschaft den dritten Punkt zur Last.

Menschen versammeln sich am 22. März 2016 in Brüssel auf dem Börsenplatz, um der Opfer der Terroranschläge zu gedenken.
Legende: Menschen versammelten sich am 22. März 2016 in Brüssel auf dem Börsenplatz, um der Opfer der Terroranschläge zu gedenken. EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Ihnen gegenüber stehen mehr als 900 Nebenkläger. Das öffentliche Interesse an dem Verfahren ist gross. Sechs bis neun Monate sind für das Verfahren angesetzt.

Der Brüsseler Prozess beginnt am Montag mit einer sogenannten Vorverhandlung. Dabei wird vor allem die Liste der Zeugen sowie deren Reihenfolge festgelegt. Am 10. Oktober sollen dann die zwölf Geschworenen ausgewählt werden, bevor zum Start der Sachverhandlung am 13. Oktober die Anklage verlesen wird.

SRF 4 News, 12.09.2022, 08:00 Uhr ; 

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