- Vor sechs Jahren kam es in Brüssel zu zwei schweren Terroranschlägen.
- Die Attentäter und Hintermänner gehörten zur gleichen radikal-islamischen IS-Zelle wie die Attentäter von Paris.
- Nun beginnt die rechtliche Aufarbeitung vor Gericht.
Die Terror-Anschläge des IS vor sechseinhalb Jahren haben Belgien verändert. Diesen Montag beginnt ein ungewöhnlicher Prozess in der belgischen Hauptstadt. Ein Schwurgericht verhandelt in den kommenden Monaten über die blutigen Terroranschläge, die sich am 22. März 2016 ereigneten. Drei Selbstmordattentäter der sogenannten Terrororganisation Islamischer Staat (IS) töteten am Flughafen sowie in einer Metrostation im EU-Viertel 32 Menschen, Hunderte wurden teils schwer verletzt.
Zehn Männer gegen mehr als 900 Kläger
Zehn Männer sind für diese Tat angeklagt. Einer von ihnen ist mittlerweile wohl in Syrien gestorben. Acht Angeklagten wird 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an 695 Menschen sowie die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legt die Staatsanwaltschaft den dritten Punkt zur Last.
Ihnen gegenüber stehen mehr als 900 Nebenkläger. Das öffentliche Interesse an dem Verfahren ist gross. Sechs bis neun Monate sind für das Verfahren angesetzt.
Der Brüsseler Prozess beginnt am Montag mit einer sogenannten Vorverhandlung. Dabei wird vor allem die Liste der Zeugen sowie deren Reihenfolge festgelegt. Am 10. Oktober sollen dann die zwölf Geschworenen ausgewählt werden, bevor zum Start der Sachverhandlung am 13. Oktober die Anklage verlesen wird.