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Anschlag in Ägypten Armee fliegt Vergeltungsangriffe gegen «Terroristen»-Verstecke

  • Nach Angaben der ägyptischen Armee griffen Flugzeuge «Terroristen»-Verstecke auf der Sinai-Halbinsel an.
  • Es seien mehrere Fahrzeuge zerstört worden, die beim Terroranschlag auf die Moschee benutzt worden seien.
  • Mehrere Terroristen seien «eliminiert» worden, berichte die Online-Zeitung «Al Ahram» unter Berufung auf Militärsprecher.

IS-Fahne getragen

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Am Anschlag auf die Al-Rawdah-Moschee sollen laut den Ermittlungsbehörden 25 bis 30 Angreifer beteiligt gewesen sein. Sie sollen die Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getragen haben. Bisher hat sich allerdings noch keine Gruppierung zum Attentat bekannt.

Mehrere Angreifer hatten am Freitag mit Sprengsätzen und Schusswaffen eine Sufi-Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel angegriffen. Mindestens 305 Menschen starben laut einer Erklärung des zuständigen Staatsanwalts beim Angriff, 128 seien verletzt worden.

Das Militär werde nicht eher ruhen, bis alle eliminiert seien, die an dem Anschlag auf die Moschee beteiligt gewesen seien, hiess es in ägyptischen Sicherheitskreisen. Am Freitagabend hatte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah Al-Sisi in einer Fernsehansprache eine «harte Antwort» angekündigt.

Armee bekämpft immer wieder Aufständische

Laut SRF-Nahostkorrespondent Philipp Scholkmann richten sich die Angriffe gegen dschihadistische Gruppen. Vor drei Jahren habe sich die Mehrzahl der Aufständischen in der Gegend zur Terrormiliz IS bekannt. Diese sei auch die Hauptverdächtige für den Anschlag auf die Moschee. Offiziell dazu bekannt hat sich der IS allerdings bisher nicht.

Das Gebiet im Nordsinai ist militärische Sperrzone. Unabhängige Berichte über Ereignisse dort gebe also nicht, sagt Scholkmann. Die Armee führe seit bald fünf Jahren einen undurchsichtigen Krieg gegen aufständische Beduinen in dieser Region. «Dabei steht die Armee unter dem Vorwurf, diesen Kampf unverhältnismässig zu führen. Beduinen unter Generalverdacht zu nehmen und kollektive Vergeltungsaktionen zu verüben», so Scholkmann.

Laut SRF-Korrespondent eine gefährliche Gegend

Scholkmann konnte vor einigen Wochen mit Flüchtlingen aus der Gegend sprechen. Diese hätten berichtet, dass selbst in der Stadt Arish noch bewaffnete Männer herumlaufen. Und Anschläge am helllichten Tag verübten, auf Angehörige der Armee und Polizei, auf Andersdenkende oder Andersgläubige.

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