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Anschlag in Teheran Nach Angriff will Aserbaidschan die Botschaft in Iran evakuieren

  • Bei einem Anschlag auf die aserbaidschanische Botschaft in Irans Hauptstadt Teheran ist eine Person getötet und zwei weitere verletzt worden.
  • Aserbaidschan hat die Evakuierung seiner Vertretung angekündigt und beschuldigt den Iran, nicht angemessen auf vorgängige Hinweise zum Anschlag reagiert zu haben.
  • Zwischen beiden Ländern nehmen die Spannungen aus geopolitischen Gründen seit Monaten zu.
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Aus dem Archiv: Der Konflikt um Berg-Karabach
Aus SRF News vom 17.11.2020.
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Nachdem bei einem Anschlag in der aserbaidschanischen Botschaft in Teheran eine Person getötet und zwei weitere verletzt worden sind, hat Aserbaidschan die Evakuierung seiner Vertretung angekündigt.

Ein Mann sei in die Botschaft gestürmt und habe einen Sicherheits-Mitarbeiter erschossen und zwei weitere verletzt, so die aserbaidschanischen Behörden. Die Hintergründe des Angriffs sind unklar. Das Aussenministerium Aserbaidschans hat darauf Iran kritisiert: Eine Zitat «Anti-aserbaidschanische Kampagne in Iran» habe zum Angriff beigetragen. Iran weigere sich seit langem, die Sicherheit der Botschaft zu erhöhen.

Bedrohung nicht ernst genommen

«Es hat schon früher Versuche gegeben, unsere diplomatische Vertretung im Iran zu bedrohen», so das Ministerium. Massnahmen zur Verhinderung solcher Situationen und zur Gewährleistung der Sicherheit der diplomatischen Vertretungen seien dem Iran gegenüber immer wieder angesprochen worden. Der aktuelle Anschlag zeige, was passiere, wenn man auf solch dringende Appelle nicht angemessen reagiere.

Aus dem Iran gab es keine unmittelbare Reaktion, weder auf die Vorwürfe, noch auf die Ankündigung der Evakuierung.

Attentäter soll«persönliche und familiäre Probleme» haben

Laut verschiedenen Quellen und übereinstimmenden Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras ist der Angreifer in einem Auto bei der aserbaidschanischen Botschaft vorgefahren. Mit einem Gewehr bewaffnet ist er in das Gebäude eingedrungen und hat das Feuer auf verschiedene Personen eröffnet.

Bilder einer Überwachungskamera zeigen einen Schützen mit Gewehr.
Legende: Teherans Sicherheitsbehörden versuchen, den Anschlag als Tat einer Privatperson darzustellen. Reuters

Dabei sei der Sicherheitschef der Botschaft getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden, meldet das aserbaidschanische Aussenministerium. Der Angreifer sei später von bereits verwundeten Wachleuten aufgehalten worden.

Derweil liess das iranische Staatsfernsehen Teherans Polizeichef zu Wort kommen. General Hossein Rahimi machte «persönliche und familiäre Probleme» des Angreifers für den Angriff verantwortlich. Ferner sagte der iranische Staatsanwalt Mohammad Shahriari Berichten zufolge, die Frau des Schützen sei im April nach einem Besuch in der Botschaft verschwunden. Der Schütze habe geglaubt, seine Frau sei zum Zeitpunkt des Anschlags noch in der Botschaft gewesen.

Freund des Erzfeindes

Dessen ungeachtet wachsen die Spannungen zwischen den beiden Ländern seit Monaten an. Aserbaidschan grenzt im Nordwesten an den Iran. Zwischen den beiden Ländern gibt es zunehmende Meinungsverschiedenheiten, da Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach streiten. Aserbaidschan unterhält zudem auch enge Beziehungen zu Israel, das Teheran als seinen grössten regionalen Feind betrachtet.

SRF News, 27.01.2023, 12:00 Uhr ; 

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