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Antisemitischer Angriff «Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können»

Bei der Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh, im US-Bundesstaat Pennsylvania, sind elf Menschen ums Leben gekommen – sechs weitere wurden verletzt. Politiker auf der ganzen Welt haben daraufhin die Bluttat auf das schärfste verurteilt – darunter auch US-Präsident Donald Trump und die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Reaktionen:

Was sagt US-Präsident Donald Trump? Er verurteilte den tödlichen Angriff auf Besucher der Synagoge als «bösartige antisemitische Attacke». Trump kündigte einen Besuch in Pittsburgh an.

Ein Verrückter ging hinein und sie hatten keinen Schutz.
Autor: Donald Trump US-Präsident

Der US-Präsident sprach sich zudem für bewaffnetes Sicherheitspersonal bei Gottesdiensten aus. «Ein Verrückter ging hinein und sie hatten keinen Schutz.» Und weiter: «Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können.»

Der US-Präsident ordnete nach der Bluttat an, die US-Flagge an allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast zu setzen. Darüber hinaus spricht sich Trump für schnellere Todesurteile gegen Mörder aus. «Sie sollten wirklich den ultimativen Preis zahlen», sagte Trump über Menschen, die Gläubige in Gotteshäusern erschiessen.

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Legende: US-Präsident Donald Trump wünscht sich schnellere Todesurteile gegen Mörder. Keystone

Welche Botschaft sendet die israelische Regierung in die USA? Premierminister Benjamin Netanjahu sagte in einer Videobotschaft: «Mein Herz ist gebrochen und ich bin angewidert von der mörderischen Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh».

Wie reagiert die französische Regierung? Nach dem Attentat rief der französische Innenminister Christophe Castaner zu erhöhten Wachsamkeit um Synagogen auf. Er habe die Präfekten aufgefordert, an diesem Wochenende die Wachsamkeit um die Synagogen und um Feierlichkeiten herum zu verstärken, erklärte Castaner auf Twitter.

Was sagt die Deutsche Regierung zur Attacke in den USA? Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erschüttert gezeigt. «Ich trauere um die Toten von Pittsburgh, die offenbar Opfer von blindem antisemitischem Hass wurden», twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert die Reaktion der Kanzlerin auf die Schiesserei. «Mein Mitgefühl gilt den Familien; den Verletzten wünsche ich Kraft und Genesung. Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen – überall.»

Angela Merkel.
Legende: Bundeskanzlerin Angela Merkel kondolierte den Angehörigen der Opfer von Pittsburgh. Keystone

Mit Trauer und Entsetzen hat auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, auf das Attentat reagiert.

Die Schüsse in Pittsburgh sind eine schmerzvolle Erinnerung an anhaltenden Antisemitismus.
Autor: António Guterres UNO-Generalsekretär

Hat sich auch der UNO-Generalsekretär zum Anschlag geäussert? Ja. Er sei «zutiefst schockiert», sagte António Guterres. Den Familien der Opfer richtete er sein Beileid aus. «Die Schüsse in Pittsburgh sind eine schmerzvolle Erinnerung an anhaltenden Antisemitismus», sagte Guterres weiter. Antisemitismus dürfe im 21. Jahrhundert aber keinen Platz haben.

Wie äussert sich der jüdische Weltkongress? Auch er zeigt sich schockiert. Bei dem Vorfall handele es sich um einen «abscheulichen Terrorakt», sagte WJC-Präsident Ronald Lauder laut Mitteilung am Samstag in New York. «Das war ein Angriff nicht nur auf die jüdische Gemeinde, sondern auf ganz Amerika.»

Warum heben Schweizer Juden den Mahnfinger? Weil sich in Europa in den letzten Jahren beobachten lasse, dass sich die Situation und Sicherheit für Juden verschlechtert habe. In der Schweiz sei die jüdische Gemeinschaft laut den Sicherheitsbehörden ebenfalls erhöht gefährdet.

Das schreiben die beiden Dachverbände Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) und der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS). Den Opfern und ihren Angehörigen drückten die beiden Organisationen ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme aus. In den schweren Stunden gelte die Solidarität der Schweizer Juden der gesamten jüdischen Gemeinschaft in Pittsburgh wie auch in den USA.

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