Das ist passiert: Eine Bluttat an einer Schule in Graz erschüttert Österreich. An einem Gymnasium in der zweitgrössten Stadt des Landes hat am Dienstagvormittag ein Mann um sich geschossen und mehrere Menschen tödlich verwundet.
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Bild 1 von 11. Österreich hält inne: Um 10.00 Uhr stand das Land für eine Minute vielerorts still. So blieben unter anderem die 900 Busse, Strassen- und U-Bahnen in Wien für eine Minute kurz stehen. Auch in Graz sollte das öffentliche Leben kurz ruhen. (Bild aus Graz). Bildquelle: AP Photo / Darko Bandic.
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Bild 2 von 11. Die Trauerglocke des Wiener Stephansdoms mit einem besonders tiefen Klang wurde nach Angaben der Erzdiözese Wien geläutet. Bildquelle: APA / HELMUT FOHRINGER.
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Bild 3 von 11. Bereits am selben Abend nach der Tat versammelten sich auf dem Hauptplatz in Graz Menschen, um Kerzen anzuzünden und der Opfer zu gedenken. Bildquelle: REUTERS / Leonhard Foeger.
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Bild 4 von 11. Die österreichische Bundesregierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Bildquelle: REUTERS / Leonhard Foeger.
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Bild 5 von 11. Der Vorfall: An einer Schule in Graz hat ein 21-Jähriger zehn Menschen und sich selbst erschossen. Bildquelle: Keystone / EPA / ERWIN SCHERIAU.
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Bild 6 von 11. Ausserdem sind den Behörden zufolge elf weitere Personen verletzt worden. Bildquelle: Keystone / APA / ERWIN SCHERIAU.
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Bild 7 von 11. Der Täter war ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums. Er hat nach Angaben der Behörden mit zwei Waffen auf Schüler und Lehrkräfte und danach sich selbst geschossen. Bildquelle: Keystone / Kleine Zeitung via AP.
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Bild 8 von 11. Die Schussabgabe löste einen Grosseinsatz aus. Laut Behörden waren 300 Polizeikräfte im Einsatz. Bildquelle: Keystone / Kleine Zeitung via AP.
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Bild 9 von 11. So sieht die betroffene Schule in Graz aus. Es handelt sich um ein Gymnasium für 14-jährige und ältere Schülerinnen und Schüler. Bildquelle: Keystone / APA / ERWIN SCHERIAU.
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Bild 10 von 11. Einsatzkräfte stehen vor dem Gymnasium in Graz, an dem ein 21-Jähriger um sich geschossen hat. Bildquelle: REUTERS / Borut Zivulovic.
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Bild 11 von 11. Über dem Parlamentsgebäude in Wien weht die Fahne seit Dienstagabend auf halbmast. Bildquelle: EPA / MAX SLOVENCIK.
Das sind die Opfer: Am Gymnasium sind elf Menschen ums Leben gekommen. Neun Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sind vor Ort gestorben, darunter sechs Mädchen und drei Jungen, teilt die Polizei am Mittwoch mit. Der 21-jährige Täter beging Suizid. Eine schwer verletzte Lehrerin starb später im Spital an ihren Verletzungen. Zudem wurden elf weitere Menschen teils schwer verletzt. Mittlerweile seien allerdings alle elf Verletzten in stabilem Zustand, wie der zuständige Spitalbetreiber mitteilte.
So ist die Lage in Graz: Es gebe keine weitere Gefahr, hiess es am Dienstagmittag von der Polizei. Man gehe von einem Einzeltäter aus, der sich selbst getötet habe. Die Schule sei in einem der grössten Rettungseinsätze des Bundeslandes Steiermark evakuiert worden.
Was zum Täter bekannt ist: Beim Täter handelte es sich laut Behörden um einen 21-Jährigen. Der Mann aus dem Raum Graz sei ein Ex-Schüler des Gymnasiums gewesen, der aber keinen Abschluss gemacht habe und bislang nicht polizeibekannt war.
Motiv und Tatablauf unklar: Der Täter hinterliess einen digitalen sowie einen handschriftlichen Abschiedsbrief, die den Behörden zufolge keinen Hinweis auf das Motiv geben. Innenminister Gerhard Karner betonte, dass man aus Rücksicht auf die Angehörigen nur mit gesicherten Informationen an die Öffentlichkeit gehen wolle. Tatablauf und mögliches Motiv würden derzeit ermittelt.
Pläne für Sprengstoffanschlag gefunden: Bei einer Hausdurchsuchung beim Täter hat die Polizei neben einer nicht funktionstüchtigen Rohrbombe auch Pläne für einen Sprengstoffanschlag gefunden. Diese Pläne seien offenbar verworfen worden, teilte die österreichische Polizei mit. Der Täter hat laut Behörden zwei Waffen verwendet – eine Schrotflinte und eine Faustfeuerwaffe. Er besass sie legal, denn er verfügte über eine Waffenbesitzkarte, deren Erwerb an ein psychologisches Gutachten geknüpft ist. Nun stellen sich Fragen, ob die Hürden für den Erwerb, den Besitz oder das Führen von Waffen in Österreich hoch genug sind.
Mehrere Nachahmungstäter: Die Polizei registrierte am Dienstagabend mehrere Nachahmungstäter, die Drohungen gegen ein Gymnasium in Graz ausgesprochen hätten. Laut Franz Ruf wurde umgehend eine polizeiliche Sicherung aufgebaut.
Dreitägige Staatstrauer: Die Bundesrepublik Österreich gedenkt der Opfer der Bluttat mit einer dreitägigen Staatstrauer. Die Flaggen an Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt sowie an anderen offiziellen Gebäuden sind auf halbmast gesetzt. Zudem fand am Mittwochmorgen um 10 Uhr landesweit eine Trauerminute statt.
Eines der schlimmsten Attentate in Österreich: Die Attacke ist eine der grössten Bluttaten der jüngeren Landesgeschichte. 2018 wurde in Mistelbach ein 19-Jähriger von einem Jugendlichen angeschossen, 2012 in St. Pölten ein Schüler vom Vater erschossen. Zu einem weiteren Schulattentat kam es 1997, als ein 15-Jähriger in Zöbern seine Lehrerin tötete und eine weitere verletzte. 2015 fuhr in Graz ein Mann mit dem Auto in eine Fussgängerzone, tötete drei Menschen und verletzte 36 weitere.