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Ausbau der Lieferkette harzt Pfizer liefert nur halb so viele Impfdosen aus wie erhofft

  • Pfizer hat das Auslieferungsziel bei seinem Corona-Impfstoff in diesem Jahr halbieren müssen.
  • Als Grund für die Verzögerung gab der US-Pharmakonzern dem «Wall Street Journal» an, dass sich der Ausbau der Lieferkette verzögere.
  • Ausserdem hätten die Ergebnisse der klinischen Studie später vorgelegen als ursprünglich gedacht, so Pfizer.

Dem «Wall Street Journal» zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an dem Ziel fest, bis Ende dieses Jahres 100 Millionen Impfdosen auszuliefern. Zuletzt sprach das Unternehmen allerdings nur noch von 50 Millionen Dosen.

Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung zur Auslieferung von mehr als einer Milliarde Impfstoff-Dosen, schrieb die Zeitung weiter.

Zwei Dosen pro Person nötig

Wer sich impfen lässt, braucht zwei Dosen, um geschützt zu sein. Pfizer entwickelte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz.

In dem Zeitungsbericht hiess es unter Berufung auf eine an der Impfstoff-Entwicklung beteiligte Person, einige Bestandteile hätten in der frühen Produktion nicht den Standards entsprochen. Auf eine Anfrage nach weiteren Informationen antwortete der Konzern zunächst nicht.

Die britische Arzneimittelbehörde hatte Pfizer und Biontech am Mittwoch eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Grossbritannien ist damit das erste Land, das dem Impfstoff eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema prüfen derzeit ebenfalls solche Anträge.

Notfallzulassung in USA noch im Dezember erwartet

In den USA wird mit einer Notfallzulassung für Mitte Dezember gerechnet. Die US-Regierung rechnet nach Angaben von dieser Woche damit, bis Ende des Jahres Pfizers Corona-Impfstoff für 6,4 Millionen Menschen zur Verfügung zu haben. Ausserdem könnten in den USA bis Jahresende auch 12,5 Millionen Menschen den Impfstoff der Biotech-Firma Moderna bekommen, für den ebenfalls das Zulassungsverfahren läuft.

Neben Biontech/Pfizer arbeiten derzeit mehrere andere Pharmafirmen in fortgeschrittenem Stadium an Corona-Impfstoffen, darunter Johnson&Johnson, Astrazeneca und Sanofi-GSK. Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain haben bereits Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben und impfen damit schon Teile der Bevölkerung.

Quellen: Nature- Florian Krammer; NYT; FDAhttps://www.nature.com/articles/s41586-020-2798-3https://www.nytimes.com/interactive/2020/04/30/opinion/corona-virus-covid-vaccine.htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Klinische_Studie?veaction=edit&section=6 Der Impfstoff-Sprint Es dauert meist viele Jahre, einen Impfstoff zu entwickeln. Die Corona-Pandemie zwingt Unternehmen, Institute und Behörden zu neuen Wegen. COVID-19Impfstoff Normales Verfahren Beschleunigtes Verfahren Produktion Zulassung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Jahre Jahre Mit Risiko auf Nichtzulassung Phase III nach frühzeitigen Zwischen-analysen In rollendem Prozess Basierend auf existierenden Prozessen von SARS- und MERS Design Entwicklung 15 Jahre oder mehr Produktion mehrere Jahre Klinische Tests Verträglichkeitstests (~20-80 Personen) Phase I 1 – 2 Jahre Design Präklinische Experimente und Design eines möglichen Impfstoffes mehrere Jahre 10 – 18 Monate Klinische Tests I II III Entwicklung Entwicklung des Produktionsprozesses und toxikologische Studien (Tierversuche) 2 – 4 Jahre Zulassung 1 – 2 Jahre Lizenzierungdurch Behörden Phase II 2 Jahre Klinische Tests Überprüfung Konzept, Bestimmung der Dosis(~50-200 Personen) Klinische Tests Phase III 2 – 3 Jahre Wirksamkeitsnachweis Marktzulassung der Therapie(~1000+ Personen)

SRF 4 News, 04.12.2020, 6 Uhr ; 

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