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Australien sperrt Huawei aus Hat China eine Datenkrake in die Welt gesetzt?

Wegen Sicherheitsbedenken: Australien schliesst den chinesischen IT-Riesen vom neuen Mobilfunkstandard aus.

Der chinesische Technologiekonzern Huawei ist bekannt für seine erschwinglichen Smartphones. Mittlerweile können sie auch im Premium-Segment mit den Flaggschiffen von Samsung und Apple mithalten. Gleichzeitig ist Huawei der weltgrösste Netzwerkausrüster. Das Unternehmen konkurriert hier vor allem mit den skandinavischen Telekommunikationskonzernen Ericsson und Nokia.

Nun gerät Huawei ins Zwielicht: Die australische Regierung teilte am Donnerstag mit, dass sie «aus Gründen der nationalen Sicherheit» keine potenziell vom Ausland gesteuerten Ausrüster haben wolle. Huawei wurde zwar nicht namentlich genannt. Ein Regierungsvertreter bestätigte aber gegenüber Journalisten, dass sich die Vorgabe gegen Huawei richte.

Unklare Besitzverhältnisse

Huawei soll enge Beziehungen zur Regierung in Peking unterhalten. Ein Indiz dafür: Der Gründer des Konzerns, Ren Zhengfei, war bis 1987 Offizier in der chinesischen Befreiungsarmee. «Kritiker haben den Verdacht, dass immer noch eine gewisse Nähe zur Regierung besteht, vielleicht sogar zur Armee», sagt SRF-Digitalredaktor Peter Buchmann.

Schliesslich seien auch die Besitzverhältnisse des Konzerns ungeklärt. Huawei ist nicht an der Börse kotiert; auch langjährige Angestellte würden die wirklichen Hierarchien des Unternehmens kaum durchschauen, so Buchmann: «Kritiker werfen Huawei vor, die Nähe zur chinesischen Regierung zu verschleiern.»

Peter Buchmann

SRF-Digitalredaktor

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Peter Buchmann arbeitet seit 2013 bei der SRF-Digitalredaktion. Zuvor war er als Entwickler tätig. Buchmann blickt auf ein Studium der Japanologie, Sinologie und Informatik zurück.

In Australien soll Huawei nun nicht beim neuen Mobilfunkstandard 5G mitmischen können. Die australischen Sicherheitsbehörden befürchten, die 5G-Infrastruktur könnte mit Huawei anfällig für Spionage sein. Auch die USA hegen ähnliche Befürchtungen und halten den Konzern auf Distanz. In den letzten Jahren äusserten bereits indische und britische Politiker Vorbehalte.

Huawei zeigt sich enttäuscht

Die australische Huawei-Tochter teilte via Twitter mit, die Massnahme sei «extrem enttäuschend»:

Für SRF-Digitalredaktor Buchmann ist klar: «Australien hat Angst, den Aufbau einer ganz wichtigen öffentlichen Infrastruktur einem chinesischen Konzern zu überlassen.» Beim Ausbau des neuen Mobilfunknetzes braucht es neben Antennen auch eine Netzwerkinfrastruktur – hier befürchtet Canberra offenkundig, dass der Lieferant «Hintertüren» einbauen könnte: «Etwa, um Daten abzufangen oder um Teile des Netzwerkes gezielt lahmzulegen.»

Eine Schwachstelle kann nie ausgeschlossen werden. Bei keinem Anbieter – ein Restrisiko bleibt immer.
Autor: Peter Buchmann Digitalredaktor bei SRF

Allerdings: Auch Anbieter aus anderen Ländern buhlen um den Ausbau der Netzwerkinfrastrukturen. Die USA etwa können dabei auf einheimische Unternehmen setzen; demgegenüber ist die Schweiz auf Know-how aus dem Ausland angewiesen. Eine Gefahr für die nationale Sicherheit?

Peking reagiert verärgert

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Lu Kang, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, drückte in einer ersten Reaktion «ernsthafte Besorgnis» aus. Australien verstecke mit «verschiedenen Ausflüchten» seine Absicht, künstliche Barrieren zu errichten und diskriminierende Praktiken einzuführen: «Wir fordern die australische Regierung auf, von ideologischen Vorurteilen abzusehen und fairen Wettbewerb zu ermöglichen.»

Die hiesigen Mobilfunkanbieter würden auf verschiedene Hersteller zurückgreifen, sagt SRF-Digitalredaktor Buchmann. Sunrise setze auf Huawei, sei damit aber kein Exot: «Huawei ist Marktführer und hat weltweit über 1500 Kunden.». Dagegen arbeitet Swisscom mit dem schwedischen Unternehmen Ericsson und Salt mit dem finnischen Nokia-Konzern zusammen.

Doch ist auf der sicheren Seite, wer auf skandinavische statt chinesische Anbieter setzt? Buchmann relativiert: Unabhängig von ihrer Herkunft müssten alle Lieferanten ihre Produkte zertifizieren, sodass sie internationalen Standards genügen würden. Und: «Eine Schwachstelle kann nie ausgeschlossen werden. Bei keinem Anbieter – ein Restrisiko bleibt immer.»

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