- Das irakische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine Offensive auf die dicht bebaute Altstadt von Mossul gestartet. Sie gilt als letzte irakische IS-Hochburg.
- Die irakischen Truppen werden von einer US-geführten Militärallianz aus der Luft unterstützt.
- 100'000 Zivilisten sind laut den Vereinigten Nationen noch im umkämpften Stadtteil eingeschlossen.
Die irakische Armee hat die entscheidende Phase ihres Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Mossul begonnen. Im Morgengrauen rückten Soldaten langsam in die engen Strassen der Altstadt vor, wie die irakische Armee am Sonntag mitteilte.
Am Morgen waren Schüsse aus Maschinengewehren zu hören, Rauch stieg über der Altstadt auf. Bereits in der Nacht hatte die US-geführte Anti-IS-Koalition Luftangriffe geflogen.
Zivilisten als «menschliche Schutzschilde»
Die Rückeroberung der dicht besiedelten Altstadt aus den Händen des IS gilt wegen der vielen dort festsitzenden Zivilisten als besonders schwierig. Nach Angaben der Vereinten Nationen hält der IS noch mehr als 100'000 Zivilisten als «menschliche Schutzschilde» in der historischen Altstadt fest.
Zudem ist das Viertel sehr eng. «Unsere Kräfte sind zu Fuss vorgerückt, weil die Strassen so eng sind», sagte Abdulghani al-Assadi, ein Kommandant der irakischen Anti-Terror-Einheiten.
Letzte Hochburg im Irak
«Die Kämpfe sind heftig, weil es ihre letzte Hochburg ist», sagte er. Die IS-Dschihadisten könnten «nirgendwohin fliehen», da sie von drei Seiten von der irakischen Armee und an der vierten vom Fluss Tigris umgeben seien.
Sollte die Stadt wieder komplett an die irakischen Truppen zurückfallen, wäre dies faktisch das Ende des Kalifats im Irak. Im benachbarten Syrien läuft derzeit eine Offensive auf Rakka, das als Hauptstadt des IS gilt.