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Ob Klima oder Corona: Positionen liegen in Rom weit auseinander
Aus Nachrichten vom 30.10.2021. Bild: Keystone
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Beginn des G20-Gipfels Russland und China fehlen am Treffen in Rom

Von den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern wird viel erwartet – einige Hoffnungen werden aber wohl enttäuscht.

Klimawandel, Corona-Pandemie, schleppende Erholung der Weltwirtschaft: Es gibt genügend akute Probleme, auf die dringend Antworten gesucht werden. Eigentlich wäre die Gruppe der 20 grössten Industrie- und Schwellenländer prädestiniert, diese Antworten zu finden. Schliesslich stehen die G20 für rund 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und für fast genauso viel der weltweiten Emissionen.

Geplatzter U-Boot-Deal: Vorgehen «ungeschickt»

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Legende: Biden und Macron bei ihrem Treffen in Rom. Keystone

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und US-Präsident Joe Biden haben sich am Freitagabend im Vorfeld des G20-Gipfels in Rom getroffen. Es war ein Treffen der Versöhnung, nachdem die USA im September ein Sicherheitsbündnis mit Australien geschlossen hatten und Frankreich dadurch ein Milliardengeschäft für U-Boote verlor.

Das Vorgehen der USA sei «ungeschickt» gewesen, sagte Biden. «Ich hatte den Eindruck, dass Frankreich schon lange vorher darüber informiert worden war, dass das Geschäft nicht zustande kommt. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass sie das nicht waren», erklärte er.

Er versicherte Macron, dass Frankreich ein wichtiger Partner sei. Macron erklärte, das Treffen sei wichtig gewesen, um wieder Vertrauen zu schaffen. Liebesbekundungen reichten aber nicht. Es gehe nun darum, die Zusammenarbeit mit den USA zu stärken.

Trotzdem sollten die Erwartungen an das zweitägige Treffen nicht allzu hoch gehängt werden, denn die Gruppe ist längst nicht mehr so geeint wie nach der globalen Finanzkrise. Das zeigt sich schon daran, dass mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping zwei der wichtigsten Ländervertreter gar nicht erst anreisen. Auch inhaltlich scheint es schwierig zu sein, zusammenzufinden.

Uneinigkeit beim Klimaschutz

In der entscheidenden Frage, bis wann die Länder CO2-neutral werden wollen, liegen die Positionen kurz vor Beginn des Gipfels noch weit auseinander. Ähnlich schwierig ist die Annäherung mit Blick auf die Corona-Pandemie. Konkrete Vereinbarungen, wie genau das Ziel erreicht werden soll, bis Ende des Jahres 40 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen, sind nicht in Sicht – trotz eines Sondertreffens der G20-Finanz- und Gesundheitsminister am gestrigen Freitag.

UNO-Klimagipfel beginnt am Sonntag

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Im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Glasgow hat UNO-Generalsekretär António Guterres die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder dazu aufgerufen, an ihrem Treffen in Rom starke Signale zu senden.

In Glasgow soll vom 31. Oktober bis 12. November beraten werden, wie das 2015 im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel erreicht werden kann, die Erderwärmung möglichst auf 1.5 Grad zu begrenzen. Die G20-Staaten spielen dabei die entscheidende Rolle, weil sie für mehr als drei Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich sind.

Vor Beginn des G20-Gipfels hat die Polizei derweil in Rom eine Blockade einiger Dutzend Klima-Aktivisten geräumt. Die Demonstranten hatten sich am Samstagmorgen auf die Fahrbahn einer mehrspurigen Strasse in der Nähe des Umweltministeriums gesetzt, wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte. Die Strasse führt zum Veranstaltungsort des Gipfeltreffens der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im südlichen Stadtteil Eur.

Für den Nachmittag wurden in Rom zwei Demonstrationen erwartet. Die Kommunistische Partei wollte sich an der Piazza di San Giovanni in Laterno östlich des Kolosseums versammeln. Wenig später war unter anderem eine Demonstration von Klimaaktivisten geplant, die in Richtung historisches Zentrum ziehen wollte. Es wurden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.

SRF 4 News, 30.10.2021, 06:00 Uhr;

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