- Ein russischer Militärjet ist am Sonntagmorgen ins Schwarze Meer gestürzt.
- Rettungsmannschaften fanden erste Wrackteile nahe der Küste Sotschis. Laut dem russischen Verteidigungsministerum gab es keine Überlebenden.
- 92 Menschen waren an Bord: 8 Besatzungsmitglieder, 9 Journalisten sowie Tänzer und Sänger des Alexandrow-Chors.
- Der Chor hätte an einem Neujahrskonzert auf einer russischen Luftwaffenbasis in Syrien auftreten sollen.
- Der russische Präsident Wladimir Putin hat für Montag Staatstrauer angeordnet.
Ein russisches Flugzeug mit einem Armeechor auf dem Weg nach Syrien ist über dem Schwarzen Meer abgestürzt. Trümmerteile wurden am Sonntagmorgen im Meer vor Sotschi in Südrussland gefunden.
Von den 92 Menschen an Bord hat niemand überlebt, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte.
«Kritisches technisches Problem»
Die Maschine war um 5.40 Uhr Ortszeit (3.40 Uhr MEZ) in Adler, dem Flughafen von Sotschi, gestartet, wie Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilten.
An Bord des Flugzeugs Tupolew Tu-154 seien acht Mitglieder der Besatzung, neun Journalisten und die Sänger und Tänzer des Alexandrow-Ensembles gewesen. Der Chor habe nach Syrien fliegen sollen, um auf der russischen Luftwaffenbasis bei Latakia ein Neujahrskonzert zu geben.
Der Kontakt zu dem Flugzeug sei etwa zehn Kilometer nach dem Start über dem Meer abgerissen. Bei einem Flugmanöver im Steigflug könnte es ein «kritisches technisches Problem» gegeben haben, sagte ein nicht genannter Behördenvertreter der Agentur Interfax. Auch ein Fehler der Militärpiloten werde nicht ausgeschlossen, obwohl sie erfahren waren.
Russland kämpft seit Herbst 2015 im Syrien-Krieg aufseiten des Präsidenten Baschar al-Assad. Zur Versorgung der Basis Hamaimim betreibt das Verteidigungsministerium einen regen Luftverkehr. Dabei werden auch alternde Zivilflugzeuge wie die Tupolew eingesetzt. Anfang Mai hatte das russische Militär den Stardirigenten Waleri Gergijew und sein Orchester zu einem Konzert in die syrische Wüstenstadt Palmyra geflogen.
Der Alexandrow-Chor
Nationaler Trauertag am Montag
Der russische Präsident Wladimir Putin hat für Montag einen landesweiten Tag der Trauer um die 92 Opfer des Flugzeugabsturzes über dem Schwarzen Meer angeordnet. Er sprach am Sonntag den Familien und Freunden der Toten sein Beileid aus, wie der Kreml mitteilte.
«Es wird eine genaue Untersuchung der Ursachen der Katastrophe geben, und es wird alles getan, um den Familien der Toten Unterstützung zu gewähren», sagte der Präsident.