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Berlin, Hamburg, Hannover In Deutschland müssen Flugreisende mit Ausfällen rechnen

  • An mehreren Flughäfen Deutschlands haben heute Montag ganztägige Warnstreiks begonnen.
  • Zehntausende Flugreisende müssen sich in Berlin, Hamburg und Hannover auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.
  • Reisende sind aufgerufen, sich bei ihrer Airline über den Flugstatus zu informieren.

Betroffen sind die Flughäfen in Hamburg und Hannover und der Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER. Das bestätigten Sprecher der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur.

Aufgerufen waren auch die Beschäftigten des Bremer Airports, ihre Arbeit niederzulegen. Die Warnstreiks dürften auch Auswirkungen auf andere Standorte haben. Die Flughäfen rieten Reisenden, sich bei ihrer Airline über den Flugstatus zu informieren.

Gründe sind Verhandlungen

Hintergrund sind einerseits die örtlichen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Bodenverkehrsdiensts bei Bund und Kommunen, andererseits die bundesweiten Mantel-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

Auch Zürich betroffen

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Der Arbeitskampf in Deutschland hat auch Auswirkungen auf den Flughafen Zürich. So wurden sieben Flüge nach Hamburg, Hannover und Berlin gestrichen. Zudem wurden 14 Flüge von diesen drei Destinationen nach Zürich annulliert.

Die Gewerkschaft fordert für die deutschlandweit rund 2.5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10.5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den Zeitraum vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.

BER streicht rund 200 Abflüge

Allein am BER wurden rund 200 Abflüge gestrichen. Nach Angaben des Flughafens sind davon etwa 27'000 Passagiere betroffen. Der Flughafen ging davon aus, dass zudem etwa ein Drittel der rund 200 geplanten Landungen ausfallen, wie ein Sprecher am Sonntag sagte.

Eine Abflug- und Ankunftstafel an einem Flughafen in Deutschland zeigt, dass alle Flüge «gestrichen» sind.
Legende: So sah es am Montagmorgen am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER aus. DPA/Fabian Sommer via Keystone

Am Hamburger Flughafen begann der Warnstreik bereits am Sonntagabend. «Der Streik ist pünktlich losgegangen», sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe der Deutschen Presse-Agentur. Für Montag wurden nach Angaben des Flughafens alle 123 ursprünglich geplanten Starts abgesagt und auch mindestens 50 der ursprünglich 121 vorgesehenen Landungen.

Aufgerufen zu dem Protest hatte die Gewerkschaft etwa 2000 Beschäftigte. Der Warnstreik trifft mitten in den Hamburger Frühjahrsferien voraussichtlich Zehntausende Flugreisende.

Landungen sind demnach am Montag zwar möglich. Streikbedingt würden aber auch bei Ankünften ganztägig Flugstreichungen und deutliche Verzögerungen erwartet.

Hannover: voraussichtlich keine Flüge

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In Hannover hatten die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste ihre Arbeit bereits am Sonntagabend um 21:00 Uhr niedergelegt. Der Warnstreik des Luftsicherheitspersonals begann um Mitternacht und soll genau 24 Stunden dauern. «Die Beteiligung ist hoch, die Leute sind motiviert», sagte Gewerkschaftssekretär Lars Kalkbrenner der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht auf Montag.

Ursprünglich waren 35 Abflüge und 34 Ankünfte in Hannover geplant. Verdi hatte angekündigt, dass voraussichtlich keiner der Flüge durchgeführt werden könnte. In Hannover sollen laut dem Flughafenbetreiber zumindest Notfall- und Rettungsflüge möglich sein.

Erst der Anfang

Die Warnstreiks an den Flughäfen könnten der Auftakt für weitere Arbeitsniederlegungen auch in anderen Bereichen des Verkehrssektors sein. So befindet sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG derzeit in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnunternehmen über neue Tarifverträge.

Bis zum 23. März wird sie mindestens einmal mit jedem dieser Unternehmen zusammengekommen sein. Dann werde Bilanz gezogen und über weitere Massnahmen entschieden, hatte ein EVG-Sprecher am Wochenende gesagt. Die «Bild am Sonntag» hatte zuvor berichtet, dass die EVG und Verdi für den 27. März einen gemeinsamen Warnstreik planten, bei dem der Verkehrssektor lahmgelegt werden solle.

«Laufende Verhandlungen zulasten Unbeteiligter»

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Der Airline-Verband Barig, dem neben internationalen auch die meisten deutschen Anbieter angehören, kritisierte den Warnstreik scharf. «Es ist nicht hinnehmbar, dass die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst permanent zulasten Unbeteiligter ausgetragen werden. (...) Jeder dieser Streiks hat massive Auswirkungen auf den Luftverkehr», schrieb Barig-Chef Michael Hoppe in Frankfurt. Er forderte die Verhandlungspartner auf, endlich der Situation angemessene Abschlüsse zu erzielen.

SRF 4 News, 13.03.2023, 07:00 Uhr ; 

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