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Bilateraler Gipfel in Helsinki «Das Treffen symbolisiert Versöhnung»

Der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump treffen sich heute. Für Moskau hat das Treffen eine hohe symbolische Bedeutung – das sagen Beobachter. Und für die USA? «Trump reicht Putin die Hand, und das selber ist eine Botschaft», sagt USA-Korrespondentin Isabelle Jacobi.

Isabelle Jacobi

USA-Korrespondentin, SRF

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Nach dem Studium in den USA und in Bern arbeitete Jacobi von 1999 bis 2005 bei Radio SRF. Danach war sie in New York als freie Journalistin tätig. 2008 kehrte sie zu SRF zurück, als Produzentin beim Echo der Zeit, und wurde 2012 Redaktionsleiterin. Seit Sommer 2017 ist Jacobi USA-Korrespondentin in Washington.

SRF News: Was sagt denn Präsident Trump zu seinen Zielen in Helsinki?

Isabelle Jacobi: Trump sagt, er glaube an direkte Gespräche auf höchster Ebene. Und es wäre doch schön, wenn man mit Russland auskommen könnte. Präzisere Ziele hat er eigentlich nicht formuliert. Im Interview mit CBS sagte er am Sonntag, er könne das erst nach dem Treffen sagen, was das Ziel gewesen sei. Der Gipfel hat aber schon eine symbolische Bedeutung. Er symbolisiert Versöhnung und steht im Gegensatz zur Sanktionspolitik des US-Kongresses.

Der Gipfel hat für Russland eine grosse symbolische Bedeutung. Wie ist es für die USA?

Trump reicht Putin die Hand, und das selber ist eine Botschaft: «Wir wollen keinen Streit; wir können uns verständigen.» Trump vertritt ja auch die Linie, dass die Krim-Annexion durch Russland nicht ein unverzeihlicher Rechtsbruch war. Gleichzeitig geht aber die Sanktionspolitik im US-Kongress weiter. Das Treffen symbolisiert dagegen Versöhnung.

Trump sagt, er glaube an direkte Gespräche auf höchster Ebene. Und es wäre doch schön, wenn man mit Russland auskommen könnte.

Sonderermittler Robert Mueller hat am Freitag zwölf russische Geheimdienstoffiziere angeklagt, weil sie 2016 Server der Demokraten gehackt haben. Verändert das die Ausgangslage dieses Treffens?

Die Ausgangslage schon. Es sind nämlich konkrete Indizien zulasten des russischen Geheimdienstes GRU auf dem Tisch. Das wird aber den Verlauf des Treffens kaum verändern, denn Trump schiebt die Anklage seines eigenen Justizministeriums beiseite. Das sei vor seiner Zeit im Weissen Haus geschehen; es gehe in also quasi nichts an. Er versprach, die Angelegenheit im Gespräch mit Putin zu thematisieren. Aber: Überprüfen kann das niemand, denn das Gespräch findet ja grösstenteils unter vier Augen statt.

Vielen Republikanern ist es zwar unwohl, aber sie halten sich still.

Wie kommt diese Haltung in den USA an?

Die Demokraten haben die grössten Bedenken, dass ein Präsident, gegen den selber ermittelt wird und dessen früherer Wahlkampfmanager wegen Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten vor Gericht steht, Putin zum persönlichen Gespräch hinter verschlossenen Türen trifft. Sie sehen darin ganz klar ein Sicherheitsrisiko. Vielen Republikanern ist es zwar unwohl, aber sie halten sich still. Ausser etwa Senator John McCain, der trotz seines Hirntumors wie eine Kassandra von seiner Ranch in Arizona aus Warnungen tweetet. Und die Trump-Wähler selber haben inzwischen durchaus Sympathien für Putin entwickelt. «Putin’s fine, we’re all fine» – das ist der Satz, den sie von ihrem Idol Trump immer wieder hören.

Das Gespräch führte Marlen Oehler.

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