- Beim G20-Gipfel in Hamburg haben US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin nach neuen Angaben des Weissen Hauses ein weiteres Gespräch miteinander geführt.
- Bisher hatte man erst von einem Treffen gewusst.
- Die Beziehung zwischen Trump und Putin steht unter genauer Beobachtung.
Das Gespräch habe am Ende des Abendessens stattgefunden, sagte ein Mitarbeiter des Weissen Hauses. Die Mitteilung löste in Washington Spekulationen aus, worum es bei dem Gespräch ging, wer ausser den Präsidenten beteiligt war und warum es bisher unerwähnt geblieben ist.
Ein Vertreter des Weissen Hauses erklärte, es habe kein «zweites Treffen» zwischen Trump und Putin bei dem G20-Gipfel gegeben. Es habe sich vielmehr um eine «kurze Unterhaltung am Ende des Abendessens» gehandelt. «Die Andeutung, dass das Weisse Haus versucht hat, ein zweites Treffen zu 'verbergen', ist falsch, boshaft und absurd», erklärte der US-Vertreter.
Russland stellte den Übersetzer
Er führte aus, dass Trumps Frau Melania während des Gipfelessens neben Putin platziert gewesen sei. Im Laufe des Essens seien alle anwesenden Staats- und Regierungschefs durch den Raum geschritten, um sich ungezwungen miteinander zu unterhalten. Trump habe mit vielen Teilnehmern gesprochen, sei am Ende des Essens schliesslich zu seiner Frau gegangen und habe bei dieser Gelegenheit kurz mit Putin gesprochen.
Das Weisse Haus wies auch Bedenken zurück, weil Trump dabei die Dienste von Putins Übersetzer in Anspruch genommen hatte. Jeder Staats- und Regierungschef und sein jeweiliger Partner hätten nur einen Übersetzer gehabt. Im Fall des Ehepaars Trump sei dies ein Japanisch-Übersetzer gewesen. Daher sei Putins Übersetzer zum Einsatz gekommen, erläuterte das Weisse Haus.
Unklar ist, wie lange das Gespräch dauerte. Das Weisse Haus sprach von einem kurzen Wortwechsel beim Dessert. Ian Brummer, der Präsident des
Beratungsunternehmens Eurasia Group, der die Meldung über das Gespräch als Erster veröffentlicht hatte, von fast einer Stunde.
Trump steht wegen der Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams unter Druck. In der Affäre ermitteln derzeit mehrere Kongressausschüsse sowie die Bundespolizei FBI und der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler Robert Mueller. Sie gehen dem Verdacht möglicher Absprachen zwischen Trump-Mitarbeitern und der Führung in Moskau während des Präsidentschaftswahlkampfes im vergangenen Jahr nach.