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US-Luftfahrtbehörde verhängt Startverbot für 171 Boeing-Maschinen
Aus Tagesschau vom 07.01.2024.
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Boeing der Alaska-Airlines Kabinenteil von Flugzeug abgerissen – die Übersicht zum Vorfall

Das ist passiert: Bei einem Flugzeug des Typs Boeing 737-9 Max ist am Freitag in rund 4900 Metern Höhe ein Kabinenteil samt Fenster weggeflogen. Der Vorfall ereignete sich bei einem von Alaska-Airlines betriebenen Flug von Portland im US-Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, der östlich von Los Angeles liegt. 177 Menschen waren an Bord. Kurz nach dem Start habe es einen grossen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch hinausgeströmt, berichteten Passagiere der Zeitung «The Oregonian». Auf Fotos, die Passagiere im Internet posteten, war ein grosses Loch zu sehen, das an der Seite der betroffenen Sitzreihe in der Flugzeugwand klafft.

Blick durch das Loch auf den Flughafen.
Legende: Die Sauerstoffmasken der Passagiere hängen vom Dach neben einem fehlenden Kabinenteil eines Alaska-Airlines-Fluges. Reuters/Instagram/@strawberrvy

Der Sitz direkt daneben sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Prellungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Berichte über Schwerverletzte gibt es nicht.

Die Reaktionen: In einem kurzen Statement hat der Flugzeughersteller Boeing den Vorfall bestätigt und die Unterstützung bei der Untersuchung angeboten.

Die US-Luftfahrtbehörde hat am Samstag ein temporäres Flugverbot für den Flugzeugtyp erlassen. Davon seien 171 Maschinen betroffen. Nun sollen sofortige Inspektionen stattfinden, welche vier bis acht Stunden pro Flugzeug in Anspruch nehmen.

ine Boeing 737-9 Max der Alaska-Airlines.
Legende: Eine Boeing 737-9 Max der Alaska-Airlines: In einer solchen Maschine kam es zum Unglück. Keystone/ALLISON DINNER

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat die Richtlinie der US-amerikanischen Luftfahrbehörde für die Boeing 737-9 Max übernommen. Die EASA stellte jedoch fest, dass keine Fluggesellschaft aus einem EU-Mitgliedstaat «derzeit ein Flugzeug in der betroffenen Konfiguration betreibt».

Flugzeug des Typs Boeing 737-9 Max von der Airline Aero Mexico.
Legende: Weltweit bleiben 171 Flugzeuge des Typs am Boden, bis die Inspektion abgeschlossen ist. Reuters/Luis Cortes

Das weiss man über die Gründe: Wie die «New York Times» berichtete, soll es sich um einen sogenannten Türstopfen handeln – ein Wandteil, das dort eingebaut wird, wo herstellerseitig ein Notausgang vorgesehen war, der in der Kabinenausführung aber nicht benötigt wurde. Warum sich ein solches Bauteil abgelöst haben könnte, war der Zeitung zufolge unklar. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB untersucht den Fall.

Die Unfallgeschichte von Boeing: Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag endeten zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal und führten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache dafür gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte. Boeing überarbeitete daraufhin den Typ und erhielt nach und nach Wiederzulassungen. Mit Produktionsmängeln hat der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen gesorgt und die Bilanzen des Herstellers belastet. Mit einer verbesserten Version der 737-9 Max hat auch Alaska Airlines seine Flotte in den vergangenen Jahren aufgestockt.

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Archiv: Boeing soll vor Unfällen von Problemen gewusst haben
Aus SRF News vom 29.10.2019.
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Die Folgen für den US-Flugzeughersteller: Wie die Geschichte der letzten Jahre zeigt, hat Boeing mit diesem Flugzeugtyp grössere Probleme. Der Flugzeughersteller leidet unter diesen Problemen auch wirtschaftlich. Was das für Boeing langfristig bedeutet, hat Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann analysiert:

Korrekturhinweis

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In einer früheren Fassung haben wir geschrieben, dass durch das Loch Luft in das Flugzeug «hereingeströmt» sei. Hierbei handelt es sich um einen Übersetzungsfehler der Nachrichtenagentur. Wie andere Medien berichteten, sei die Luft wegen des Druckunterschieds aus der Flugzeugkabine geströmt. Die Stelle haben wir entsprechend angepasst. Ausserdem ereignete sich der Vorfall in einer Höhe von rund 4900 Metern. Zuvor schrieben wir fälschlicherweise von 10'000 Metern.

SRF 4 News, 06.01.2024, 11.30 Uhr ;

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