- Seit dem frühen Morgen stehen in Hamburg-Rothenburgsort zwei Lagerhallen in Flammen.
- Die Feuerwehr warnt vor Gefahr durch Rauchgase und chemischen Bestandteilen in der Atemluft bei dem Brand im Stadtteil Rothenburgsort.
- Die Bevölkerung werde gebeten, umgehend Fenster und Türen zu schliessen sowie Lüftungs- und Klimaanlage abzuschalten, hiess es in einer amtlichen Warnmeldung.
Videos von Anwohnern in den sozialen Medien zeigen den Brand und die giftige Wolke. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete, war der Brand um 04.30 Uhr am Morgen auf einem Autohof ausgebrochen.
«Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt», sagte ein Feuerwehrsprecher am Morgen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
Die Feuerwehr warnte jedoch vor dem Rauch, forderte Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. In einer amtlichen Warnung hiess es, die Bevölkerung «kann durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden».
Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Elbe und grenzt unter anderem an die Hafencity. Wie es in der Osternacht gegen 04.30 Uhr zu dem Grossbrand kommen konnte oder was sich genau in den brennenden Lagerhallen befand, konnte die Feuerwehr zunächst nicht sagen.
Allerdings waren nach Angaben der Feuerwehr auf dem Gelände eines Autohofs mehrere sogenannte IBC Container ausgelaufen und geplatzt. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten.
Um was für Chemikalien es sich genau handelt, war zunächst unklar. Einem Bericht des NDR zufolge soll es sich um Schwefelwasserstoff gehandelt haben. Der Brand und der Rauch wurden in der amtlichen Warnung zunächst als «extreme Gefahr» eingestuft, später jedoch heruntergestuft.
Schwieriger Einsatz für die Feuerwehr
«Das ist ein wirklich aussergewöhnlicher, schwieriger Einsatz», sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort der Nachrichtenagentur DPA. Er ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 210 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit ihren Brandermittlungen beginnen. Zunächst durfte der Brandbereich wegen der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmasken betreten werden.
Das Feuer hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn musste der Zugverkehr zwischen Hamburg und Büchen (Schleswig-Holstein) wegen des Feuers in unmittelbarer Gleisnähe eingestellt werden. IC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Rostock fielen ganz aus.