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Britische Medien bitterböse «ArMAYgeddon»

Die Meinungen in den britischen Zeitungen sind gemacht: May wollte das Glücksspiel und ist kläglich gescheitert. Eine Presseschau.

«The Sun»: Der Boulevard mag's drastisch: An den Untergang der Zivilisation erinnert das Massenblatt des Medienmoguls Rupert Murdoch mit seinem Wortspiel: «Armaygeddon». Und weiter: «Theresa Mays Glücksspiel wurde zum Desaster. Den Preis dafür bezahlt Grossbritannien.»

«Economist»: Auch die Wochenzeitung spricht von einem verlorenen Glücksspiel und analysiert: «Die ganze politische Karriere von Theresa May war auf Vorsicht gebaut. Jetzt hielt sie sich einmal nicht daran – und scheitert brutal.»

«Times»: Die konservative Zeitung schreibt von «Theresa May's Albtraum». Sie habe es nicht geschafft, die negative Stimmung im Land umzudrehen.

«Daily Telegraph»: Der ebenfalls rechtslastige Titel fürchtet, ein Patt im Parlament schaffe enorme Probleme für die Brexit-Verhandlungen.

«Guardian» : In der linksliberalen Zeitung meint Kolumnistin Zoe Williams: «Verloren haben irgendwie alle.» Sie führt Mays Niederlage darauf zurück, dass viele Jungwähler zur Urne gingen und für Labour-Chef Jeremy Corbyn votiert hätten. Der «Guardian» sieht nun ein nachhaltiges Problem: «Die britische Politik ist in ihren Grundfesten erschüttert.»

«Herald»: Das Blatt aus Glasgow fokussiert auf den massiven Stimmenverlust für die schottischen Nationalisten: «Ein Unabhängigkeitsreferendum sei nun für die absehbare Zukunft vom Tisch», und ergänzt: «Die jetzige Wahl könnte die Union gerettet haben»; Schottland bleibe jetzt Teil des Königreichs.

«Daily Mail»: Noch halten sich die Kommentatoren mit Forderungen nach Mays Abgang zurück. Der Tenor ist aber klar. Sie habe die eigene Sache «in die Luft gejagt», schreibt das Boulevardblatt.

«BBC»: Hier wird es moderater formuliert: Theresa May habe starke, stabile Führung angeboten – stattdessen geht sie nun geschwächt aus der Wahl hervor.

«Independent»: Laut der gemässigt-linken Zeitung steht Mays Zukunft nun auf der Kippe.

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