- FDP-Nationalrätin Isabelle Moret will sich für die Bundesratswahl zur Verfügung stellen. Aus der Waadt hat aber auch schon Staatsrätin Jacqueline de Quattro ihr Interesse bekundet.
- Ein Zweierticket schliesst der Präsident der Kantonalpartei jedoch aus.
- De Quattro hatte angekündigt, Isabelle Moret den Vortritt zu lassen. Äussern will sie sich aber erst am kommenden Donnerstag.
Isabelle Moret ist sich bewusst, dass der Tessiner Ignazio Cassis ein harter Herausforderer ist. Und auch, dass die italienische Schweiz seit 18 Jahren auf den Wiedereinzug in den Bundesrat wartet.
Als Affront gegenüber dem Tessin sieht sie ihre Kandidatur aber dennoch nicht. Sie vertrete ebenfalls eine Minderheit, die noch gar nie in der Landesregierung war. «Die bürgerlichen lateinischen Frauen waren nie vertreten. Sie warten seit 1848 auf eine Vertretung in der Landesregierung», sagt Moret.
FDP-Frauen zufrieden
Bei den FDP-Frauen ist man hocherfreut, dass nun nach der Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro auch Isabelle Moret ins Bundesratsrennen einsteigt. Doris Fiala, Präsidentin der FDP-Frauen, ist gar zuversichtlich, «dass die FDP Waadt auch tatsächlich diese zwei Damen auf den Schild hebt».
Nur: Dazu wird es nicht kommen. Die FDP Waadt werde an diesem Donnerstag eine Einerkandidatur beschliessen, sagt Frédéric Borloz, Waadtländer FDP-Parteipräsident. Davon geht auch Isabelle Moret aus.
Warten auf de Quattro
Moret wartet darauf, dass sich Ihre Kollegin Jacqueline de Quattro zurückzieht. Doch noch hat Moret keine Antwort erhalten. Gegenüber Radio SRF teilt de Quattro mit, dass sie ihren Entscheid erst an der Vorstandssitzung diesen Donnerstag bekanntgeben werde.
Kommt es also in der FDP Waadt zum Frauen-Duell? «Nein, es wird keinen Frauenkampf geben und ich bin geduldig», sagt Moret.
Es ist fast nicht möglich, dass die FDP sich nicht mindestens zu einem Ticket bekennt, das auch eine dieser Top-Frauen enthält.
Ob Isabelle Moret oder Jacqueline de Quattro – für FDP-Frauen-Präsidentin Fiala sind beide gleichwertig. Sie bezeichnet die Ausgangslage als nahezu perfekt und sagt: «Es ist fast nicht möglich, dass die FDP sich nicht mindestens zu einem Ticket bekennt, das auch eine dieser Top-Frauen enthält.»
Will heissen: Auf dem offiziellen FDP-Bundesratsticket steht neben Ignazio Cassis – Isabelle Moret oder Jacqueline de Quattro. Wissen werden wir es am 1. September. Dann entscheidet die FDP-Fraktion in Bern, wen sie offiziell als Kandidat für die Nachfolge von Didier Burkhalter nominiert.