- Bei einem schweren Reisebus-Unglück auf der Autobahn A9 in Nordbayern sind 18 Menschen ums Leben gekommen.
- 30 der insgesamt 48 Bus-Reisenden wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.
- Die Reisenden kamen aus der Oberlausitz und dem Grossraum Dresden. Es war offenbar eine Seniorengruppe, die an den Gardasee reisen wollte.
Der Reisebus war am Morgen in Bayern nahe bei Münchberg bei sich stauendem Verkehr auf einen Sattelzug aufgefahren und vollständig ausgebrannt. Übrig blieb nur noch ein verkohltes Gerippe des Wracks.
Die Bergung und Identifikation der Leichen war daher nicht einfach. Auch der Anhänger des beteiligten Sattelzugs geriet in Brand. Der Lastwagenfahrer erlitt einen Schock.
Die Leichen der 18 Todesopfer konnten bis am Nachmittag geborgen werden, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Die Opfer waren nach Erkenntnissen der Polizei zwischen 66 und 81 Jahre alt. Neben einigen Senioren aus Sachsen waren laut dem sächsischen Innenstaatssekretär Michael Wilhelm auch Reisende aus anderen Bundesländern dabei. Das Ziel der Reisenden war der Gardasee.
«Was wir gesehen haben, ist erschreckend, wie man es sich kaum vorstellen kann», sagte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt an der Unfallstelle. Die Rettungskräfte seien nur zehn Minuten nach der Alarmierung am Unfallort gewesen. Doch aufgrund der grossen Hitze hätten sie nichts mehr tun können.
Es ist noch nicht klar, wieso es zum sehr schnellen Feuer gekommen ist.
«Es ist noch nicht klar, wieso es zum sehr schnellen Feuer gekommen ist. Der Bus ist schräg auf den vor ihm befindlichen Lastwagen aufgefahren. Er muss sofort in Flammen gestanden haben», sagte der Verkehrsminister.
Das ist der schlimmste Unfall, den wir je auf unserem Gemeindegebiet hatten. Das ist der Wahnsinn. Das ist einfach katastrophal.
Im Bus sassen 46 Fahrgäste und zwei Fahrer. Die Reisegruppe kam aus Sachsen. Nach bisherigen Informationen handelte es sich um deutsche Staatsangehörige. Über den Reiseanbieter ist nichts bekannt.
«Unverantwortliche Autofahrer»
Verkehrsminister Dobrindt wie auch der Innenminister von Bayern, Joachim Herrmann, kritisierten das Verhalten von Autofahrern: «Wegen des unverantwortlichen Verhaltens einiger Autofahrer konnte die Rettungsgasse nicht rasch gebildet werden», sagt Herrmann. Sie hätten die Rettungskräfte behindert.
Auch die Gaffer auf der Gegenfahrbahn wurden von Herrmann kritisiert: «Sie haben sich teilweise selbst in Gefahr gebracht durch abruptes Abbremsen.»