Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem schweren Busunfall nahe Verona starben mindestens 16 Menschen.
- Der Bus war auf der Autobahn in einen Pfeiler geprallt und in Flammen aufgegangen.
- Der Bus kam offenbar so unglücklich längs der Leitplanke zum Stehen, dass sich die rechts liegenden Türen nicht mehr öffnen liessen. Die Insassen mussten sich durch die Fenster ins Freie retten.
- An Bord waren rund 50 junge Ungarn zwischen 15 und 19 Jahren, die aus den Skiferien in Frankreich kamen.
Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn 4 nahe Verona. 16 Insassen starben, 26 wurden verletzt – 13 von ihnen schwer. Nach bisherigen Erkenntnissen prallte der Bus in einen Pfeiler auf der Autobahn und brannte dann aus.
Sekundenschlaf oder technischer Defekt
Fotos von dem Unglück zeigen einen Feuerball, von dem Fahrzeug blieb letztlich nur ein ausgebranntes Wrack. Wie es zu dem Unfall kam, ist noch unklar. Nach den Worten eines Polizeikommandanten waren keine weiteren Fahrzeuge verwickelt.
Ein slowenischer Lastwagenfahrer war offiziellen Angaben zufolge Zeuge des Unglücks. Er sagte aus, er habe bei der Fahrt hinter dem Bus festgestellt, dass wohl ein Rad beschädigt gewesen sei. Er habe noch versucht, den Busfahrer mit Lichthupe zu warnen, dies habe aber nichts mehr genutzt.
Der internationale Bustouristik-Verband RDA sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und schickte den Verletzten Genesungswünsche. Nach ersten Erkenntnissen hätten tragische Umstände eine Rolle gespielt: Der Bus sei so unglücklich längs der Leitplanke zum Stehen gekommen, dass sich die rechts liegenden Türen nicht mehr hätten öffnen lassen. «Im sich rasch ausbreitenden Feuer mussten sich alle Insassen, teilweise auch durch den Aufprall verletzt, durch die Fenster nach draussen retten.»
Vorne in Brand geraten
Der Bus sei nach dem Aufprall wohl wegen eines Kurzschlusses im Hauptstromverteilerkasten rechts vorne in Brand geraten, sagte Johannes Hübner, Leiter der Reisebus-Sicherheitsinitiative des Verbands. «Eigentlich ist es nur so zu erklären, dass sich der Brand so schnell ausgebreitet hat.»
In dem Bus befanden sich Schüler und Lehrer eines Budapester Gymnasiums, wie ein ungarisches Portal berichtete. Insgesamt sollen bis zu 60 Insassen in dem Bus gewesen sein.
Lehrer rettete viele Schüler
Ein ungarischer Sportlehrer soll Dutzende Schüler aus dem brennenden Bus gerettet haben. «Der Lehrer ist immer wieder in den Bus zurückgekehrt und hat viele Schüler gerettet. Er ist mit schweren Wunden am Rücken im Spital», sagte die ungarische Generalkonsulin in Mailand, Judit Timaffy, laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Die Personen, die im hinteren Teil des Busses sassen retteten sich, weil sie die Fenster des Fahrzeuges einschlagen konnten.