- Die Zahl der Toten durch den Taifun «Hato» in China ist auf mindestens 16 gestiegen.
- Am schwersten getroffen wurde Macau. Die Casino-Metropole liegt 50 Kilometer westlich von Hong Kong.
- Mit hohen Wellen, heftigen Böen und Wolkenbrüchen hatte der stärkste Taifun seit fünf Jahren am Mittwoch in der Region gewütet.
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau, die besonders hart von «Hato» getroffen wurde, stieg die Zahl der Toten auf acht, nachdem Rettungskräfte in einer überfluteten Tiefgarage die Leichen von zwei Männern entdeckten. Ein anderer Mann kam ums Leben, weil wegen des starken Windes Teile einer Mauer auf ihn stürzten. Eine weitere Person fiel von einem Gebäude.
In der für ihre Luxushotels- und Casinos bekannten Stadt sind nach Behördenangaben 153 Menschen verletzt worden. Die meisten von ihnen wurden von herumfliegenden Teilen getroffen. Hunderttausende Menschen, die in der Nähe der Küste lebten, wurden in Sicherheit gebracht.
Sturmböen erreichten 200 Kilometer pro Stunde
Die Behörden in Macau hätten die Bevölkerung nicht umfassend vor dem aufkommenden Sturm gewarnt, sagte ein Taxifahrer. «Ich habe Macau, seit ich in den 70er Jahren hierher gekommen bin, noch nie so gesehen», sagte er.
Schwer traf der Sturm auch Hongkong, wo mehr als 120 Menschen verletzt wurden. Die Sturmböen erreichten Geschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde, wie das Wetteramt der Stadt berichtete.
Millionen ohne Strom
In der benachbarten chinesischen Provinz Guangdong kamen laut dem chinesischen Sender CCTV mindestens acht Personen ums Leben. Über 27'000 Menschen mussten laut der Nachrichtenagentur Xinhua in Notunterkünften untergebracht werden. Rund zwei Millionen Haushalte waren vorübergehend ohne Strom.
Analysten sagten der «South China Morning Post», sie rechneten mit wirtschaftlichen Schäden von bis zu acht Milliarden Hongkong-Dollar oder umgerechnet rund 990 Millionen Franken.
Zwischen Juli und Oktober wüten rund um Hongkong regelmässig Taifune. Der schwerste Sturm hatte 1962 in der Stadt 130 Menschen getötet und 72'000 Einwohner obdachlos gemacht. Seitdem wurde der Schutz vor Unwettern deutlich verbessert.